Radiologie-Wörterbuch

A

Abdomen-Leeraufnahme

Leeraufnahme des Bauches, d.h. die Röntgenaufnahme des Bauches ohne Verwendung von Kontrastmittel.

Ablatio mammae
Operative Entfernung der Brust.
Amniographie
intrauterine (d. h. innerhalb der Gebärmutter) Röntgenkontrastdarstellung des Fetus; durch Ultraschalldiagnostik ersetzt.
Anamnese
[gr. Erinnerung] Krankengeschichte; Art, Beginn u. Verlauf der aktuellen Beschwerden, die im ärztlichen Gespräch mit dem Kranken (Eigenanamnese) oder dessen Angehörigen (Fremdanamnese) erfragt werden.
Angio-
(auch: Angi-) Wortteil mit der Bedeutung „Gefäß“.
Angiographie
Methode zur Darstellung der (Blut-)Gefäße. Hierfür wird häufig ein Kontrastmittel in das Blutgefäß gespritzt. Zweck ist u. a. das Aufspüren von Gefäßengstellen oder Blutungen. Seldinger-Methode, CT-Angiographie, MR-Angiographie.
Angiokardiographie
(Angio-; Kardiographie); Röntgenkontrastdarstellung der Herzhöhlen u. der großen Gefäße nach Herzkatheterisierung; ermöglicht die Beurteilung von Form, Größe u. Veränderungen der Herzhöhlen, Herzklappen sowie der großen Gefäße.
Angst vor Untersuchung bzw. Diagnose
Viele Menschen gehen zum Radiologen, um einen Krankheitsverdacht abzuklären. Wenn gleich die radiologischen Untersuchungen selbst meist nicht sehr unangenehm sind, begleiten ungute Gefühle und Angst vor dem Untersuchungsergebnis die Patienten. Zudem finden sie zumeist einen großen Praxisbetrieb vor, der nicht vergleichbar ist mit den vertrauten Gesichtern beim Hausarzt, der sie überwiesen hat. Doch auch in der radiologischen Praxis setzen sich Ärzte wie Teams zum Ziel, Patienten bestmöglich zu betreuen. Das heißt: Informationen, Aufklärung und Betreuung rund um die Untersuchung, angenehme Untersuchungsatmosphäre, möglichst wenig Wartezeiten. Auf das letztendliche Untersuchungsergebnis haben wir keinen Einfluss, aber wir wollen die unsichere Zeit für Sie so angenehm wie möglich gestalten. So können wir Ihnen beispielsweise bei Kernspintomographien in vielen Fällen das ungute Gefühl durch angenehme Musik, die Sie per Kopfhörer während der Untersuchung begleitet, oder in manchen Fällen auch durch die Gabe eines Beruhigungsmittels nehmen. Sprechen Sie uns an. Fest steht: Auch wenn Ihnen manche radiologische Untersuchung Angst macht, sind die nicht-invasiven Diagnosemöglichkeiten beim Radiologen risikoärmer als jeder tatsächliche Eingriff in den Körper.
Applikationsform
die Art und Weise, wie ein Medikament verabreicht wird und damit in den Körper gelangt. Entsprechend der Verabreichungsform muss die Darreichungsform gewählt werden, also die Art, wie das Medikament zubereitet wird (z. B. Tablette, Zäpfchen usw.).
Areal, hyperdens
radiologischer Ausdruck zur Beschreibung eines Bereichs, der eine höhere Dichte als das umliegende Gewebe desselben Organs aufweist.
Areal, hypodenses
radiologischer Ausdruck zur Beschreibung eines Bereichs, der eine niedrigere Dichte als das umliegende Gewebe desselben Organs aufweist.
Arteriographie
Darstellung von Arterien. Siehe auch Angiographie.
Aufklärung zu Risiken
Keine Untersuchung ist ohne Risiko. Untersuchungsalternativen müssen besprochen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) abgeklärt und Strahlen- bzw. Allergierisiken eingegrenzt werden. Vor einer radiologischen Untersuchung werden Patienten zumeist mithilfe von vorgefertigten, standardisierten Aufklärungsbögen über die Risiken der Methode aufgeklärt und müssen medizinisch wichtige Fragen zu ihrer Person beantworten. Die Bögen des Radiologienetz können auf unserem Portal www.radiologie.de runtergeladen werden. Dadurch haben Patienten die Zeit, die sie brauchen, um unklare Punkte z. B. mit dem Hausarzt vorab zu besprechen. Natürlich können sie sich dann weiterhin vor Ort beim medizinischen Personal der radiologischen Praxis und im Arztgespräch mit dem Radiologen informieren und offene Fragen klären. Siehe auch Patientenaufklärung.
AUG
Abk. für Ausscheidungsurographie, Röntgenuntersuchung der ableitenden Harnwege.
Auswahl des Radiologen
Die Empfehlung eines Arztes durch einen anderen unterliegt aus Gründen der freien Arztwahl in Deutschland engen Grenzen. Objektivierbare Beurteilungskriterien für medizinische Leistung und ihre Qualität fehlen oder sind Patienten nur schwer zugänglich. Folgende Kriterien können bei der Auswahl eines Radiologen helfen: 1. Leistungsspektrum der radiologischen Praxis 2. Arztqualifikation und -erfahrung 3. Patienten-Zuweiser-Arztkommunikation 4. Geräteausstattung 5. Terminvergabe und Wartezeiten 6. Praxisatmosphäre und Freundlichkeit 7. Lage und Erreichbarkeit der Praxis für Sie Versuchen Sie selbst zu urteilen, auch wenn es schwierig ist, denn: Die „weichen“ Faktoren wie Freundlichkeit und Service sind nicht unbedingt Indikatoren für medizinische Qualität, auf die es schließlich ankommt.

B

BA-Einlauf
Abk. für Bariumeinlauf.
Backpointer
[engl.] mit der Strahlenquelle des Behandlungsgerätes verbundene Hilfseinrichtung zur Strahlenbehandlung; zeigt an der zu behandelnden Stelle des Patienten den Austrittspunkt des Zentralstrahls mechanisch oder optisch an.
Bariumsulfat
BaSO4; verwendet als Kontrastmittel für Röntgenuntersuchungen des Gastrointestinaltrakts; natürlich als Schwerspat vorkommend.
Becken-Bein-Angiographie
spezielle computergestützte Röntgenuntersuchung, mit deren Hilfe sich frühzeitig Verengungen und Veränderungen von Arterien des Beckens und der Beine erkennen lassen. Zum Sichtbarmachen der Gefäße wird ein Kontrastmittel gespritzt. Verengungen an Arterien des Beckens und der Beine entstehen in der Regel im Rahmen der so genannten Arteriosklerose (Arterienverkalkung).
Becquerel
Abk. Bq.; Einheit der Radioaktivität, benannt nach dem französischen Physiker Antoine Henri Becquerel, der 1903 zusammen mit Marie Curie den Nobelpreis für die Entdeckung der Radioaktivität erhielt. Ein Becquerel gibt die Anzahl der Atome an, die pro Sekunde zerfallen.
Befund
bezeichnet das Untersuchungsergebnis oder die Gesamtheit der durch einen Arzt erhobenen körperlichen und psychischen Erscheinungen eines Patienten.
Befund-/Bildkommunikation
Der Befund beschreibt in Worten das Untersuchungsergebnis, die Interpretation der jeweiligen Aufnahme, des Bildes. Falls vorhanden, fließen in die Befunderstellung Informationen und eventuell vorhandene Voraufnahmen mit ein, die Sie bitte mitbringen. Manchmal bekommt man zusätzlich zum Befund die Bilder als Ausdruck, entwickelte Röntgenaufnahmen oder auf einer CD. Das Eigentum an den Bildern liegt beim Radiologen. Er muss sie auch archivieren. Patienten haben aber das Recht, die Bilder zur Verfügung gestellt zu erhalten. Bei Weiterbehandlung schickt der Radiologe die Bilder und Befunde dem weiterbehandelnden Arzt bzw. Krankenhaus zu. In zeitkritischen Fällen ist eine elektronische Kommunikation zwischen Radiologen und weiterbehandelnden Ärzten effektiv.
Befunderläuterung
Nach der Untersuchung wird Ihnen Ihr Radiologe die Aufnahmen und den Befund vorstellen und erläutern. In manchen Fällen wird er den Befund auch direkt über Teleradiologie oder über Telefon/Fax Ihrem behandelnden Arzt weitergeben. Es kann auch sein, dass er Ihnen eine Folgeuntersuchung empfiehlt. Manchmal ist das Gespräch mit dem Radiologen sehr kurz, da viele behandelnde und zum Radiologen überweisende Ärzte die Befundbesprechung zusammen mit der Therapieempfehlung für ihre Patienten selbst machen wollen. In den meisten Fällen wird Ihnen der Radiologe einen kurzen Befund für den überweisenden Arzt mitgeben. Der ausführliche Befund wird dann meist am nächsten oder übernächsten Tag auf dem Postweg oder per Fax an den überweisenden Arzt übermittelt.
Befundqualität
Die Befundqualität hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Qualität der Geräte, der Qualität der Aufnahmetechnik und der Qualifikation und Erfahrung des befundenden Arztes. Studien rund um das Mammographie-Screening beweisen, dass die Zuverlässigkeit von Befunden sich um 15 Prozent verbessern lässt durch die in diesen Programmen obligatorische Doppelbefundung. In allen Praxen im Radiologienetz ist daher die Doppelbefundung nach dem 4-Augen-Prinzip selbst auferlegtes Qualitätskriterium.
Bestrahlung

Strahlentherapie; Behandlung mit energiereichen, ionisierenden Strahlen, z. B. Röntgenstrahlen, Beta- oder Gammastrahlen (siehe Radioaktivität) zu therapeutischen Zwecken. Einsatz insbesondere bei schnell wachsendem Gewebe, insbes. Krebszellen, da diese dafür empfindlich sind. Hierbei sind grundsätzlich sehr viel höhere Strahlendosen notwendig als bei der Anfertigung einer Röntgenaufnahme. In der Regel werden die betroffenen Körperregionen von außen bestrahlt, wobei durch besondere Techniken versucht wird, die größte Strahlendosis im Tumorgewebe zu konzentrieren, während das umliegende Gewebe geschont wird. Bei manchen Erkrankungen, z. B. Tumoren der Gebärmutter, ist es auch möglich, die Strahlenquelle in den Körper und damit in unmittelbare Nähe des Krankheitsherdes zu bringen und eine Zeitlang dort zu belassen.

Bildröhre
Bildwiedergaberöhre. Nach dem Prinzip der Braunschen Röhre arbeitendes Gerät, das elektrische Signale in optische Bildinformationen umwandelt und auf einem Leuchtschirm Schwarzweiß- oder Farbbilder erzeugt; allgemein auch Elektronenstrahlröhre genannt.
Bio-
Wortteil mit der Bedeutung „Leben“.
Biopsie
Entnahme einer Gewebeprobe des Patienten durch Organpunktion mit einer Hohlnadel, unter Anwendung spezieller Instrumente (z. B. Stanzinstrumente, Biopsiesonden) oder operativ mit dem Skalpell, als ungezielte Biopsie oder gezielt unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle.
Brachytherapie
Strahlentherapie, bei der die Strahlenquelle direkt am Tumorgewebe angebracht wird.
Breischluck
Röntgenuntersuchung der Speiseröhre mit Kontrastmittel (Bariumsulfatsuspension).
Bronchographie
Röntgendarstellung der Verästelungen der Luftröhre (Bronchien) nach Verabreichung eines Kontrastmittels.
Buckytisch
spezieller Röntgentisch, benannt nach Gustav Peter Bucky (*1880, †1963), bedeutender Radiologe und Physiker.

C

Cardio-MRT
Kardio-MRT
CCT
Abk. für Craniale Computertomographie; Schichtaufnahme des Kopfes.
Chelatbildner
organische Substanzen, die sich mit Metallteilchen zu stabilen Verbindungen zusammenschließen.
Chelate
chemische Zusammenschlüsse von Metallteilchen und organischen Substanzen.
Chelatkomplex
oder auch verkürzt Chelat steht für Komplexverbindungen, bei denenein mehrzahniger Ligand (besitzt mehr als ein freies Elektronenpaar) mindestens zwei Koordinationsstellen (Bindungsstellen) des Zentralions einnimmt. Der Ligand heißt in diesem Fall Chelator (gr. chele für „Krebsschere“). Beim Zentralion handelt es sich in der Regel um ein positiv geladenes Metallion (z. B. Fe2+, Cu2+).
Chemotherapie
Behandlung mit Zytostatika, in deren Verlauf Tumorzellen abgetötet oder am Wachstum gehindert werden. In der modernen Chemotherapie versucht man, gesunde Zellen möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Coeliacus-Blockade
Anästhesie des Plexus Coeliacus (= Nervengeflecht im Bauchraum), häufig kontrolliert mittels Sonographie oder Computertomographie.
Coil
Platinspirale, die insbesondere bei minimalinvasiven Verfahren zum Einsatz kommt, um zum Beispiel Gefäßaussackungen zu verschließen. Mittels eines Katheters kann der haarfeine Coil beispielsweise über die Leistenarterie bis in das Gehirn zur Behandlung eines Aneurysmas verwendet werden. Dort wird er aus dem Führungskatheter herausgeschoben und rollt sich zu einer festen Spirale auf, die die Aussackung im Gefäß voll ausfüllt. Mithilfe einer leichten elektrischen Spannung wird der Coil vom Führungsdraht gelöst. Der größte Vorteil dieser neuen Technik liegt darin, dass eine Operation am offenen Gehirn nicht mehr notwendig ist und z. B. keinerlei Gehirngewebe mehr zur Seite gehalten werden muss, um ein freies Operationsfeld zu bekommen.
Computer
C wie Computer in der Radiologie.
Computer in der Radiologie

Computer sind aus der Radiologie nicht mehr wegzudenken. Durch sie sind 3-D-Beurteilungen von CT- oder MRT-Aufnahmen möglich, die invasive Eingriffe (z. B. Koloskopien oder Herzkatheter) ersetzen. Weiterhin können Aufnahmen nachbearbeitet und damit Zweitaufnahmen vermieden werden.
Siehe auch Computer in der Radiologie.

Computertomographie

Abk. CT; Röntgendiagnostisches, computergestütztes bildgebendes Verfahren nach dem Prinzip der Tomographie. Bei der CT können Körperorgane in jeder Schicht aus nahezu 1.000 Richtungen aufgenommen werden. Die Messwerte werden von einem Computer zu überlagerungsfreien, zwei- oder dreidimensionalen Bildern weiterverarbeitet. Als schnelle und umfangreiche Untersuchung ist die CT auch besonders in der Traumamedizin für Unfallopfer, z. B. bei Kopfverletzungen und bei der Suche nach Blutungen oder für die Untersuchung Schwerkranker, geeignet. Geringe Bewegungen, z. B. von unruhigen Patienten, machen weniger Probleme als in der Magnetresonanztomographie (MRT). Auch zur Schlaganfall-Diagnostik (Stroke Unit) ist die Sofort-CT die Methode der Wahl.
Siehe Computertomographie.

Cor/Pulmo
[lat.] Herz und Lunge.
Craniale Computertomographie
Abk. CCT; ist heute in weiten Bereichen von der Kernspintomographie abgelöst worden, bei der Diagnose einer frischen Blutung od. eines Hämatoms im Bereich des Schädels, von Schädelbasisfrakturen sowie Schädelbasistumoren mit knöchernem Defekt dieser allerdings überlegen.
CT-Angiographie
bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Blutgefäßen mithilfe der Computertomographie.
Curie, Marie
(*1867 in Warschau, † 1934 in Sancellemoz, Frankreich) polnische Physikerin mit französischer Staatsbürgerschaft; Forschung auf dem Gebiet der Radioaktivität; Nobelpreisträgerin für Physik (1903) und Chemie (1911).

D

Deutsche Röntgengesellschaft
Abk. DRG; die nach Wilhelm Conrad Röntgen benannte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der deutschen Radiologen. Die DRG wurde 1905 auf die Initiative des Hamburger Radiologen Heinrich Albers-Schönberg hin gegründet.
Diagnose
[gr. Entscheidung] zweifelsfreie Zuordnung von Symptomen zu einem Krankheitsbegriff.
Diagnosesicherheit vor der OP
Hundertprozentige Sicherheit gibt es in der Medizin so gut wie nicht. Durch immer besser auflösende Geräte und Spezialisierungen innerhalb radiologischer Praxen nehmen die Sicherheiten der bildgebenden und damit auch der gesamten Diagnosen aber immer mehr zu. Durch Doppelbefundungen bzw. Einholung von Zweitmeinungen können Diagnosen abgesichert werden, denn: Vier Augen sehen mehr als zwei. Diese Doppelbefundungen sind Teil des Qualitätsversprechens im Radiologienetz.
Diagnostik
[gr. fähig zu unterscheiden] Sammelbezeichnung für Verfahren, die zur Abklärung einer Gesundheitsstörung bzw. von Beratungsursachen angewandt werden; insbesondere Befragung, körperliche, ggf. apparative u. Laboruntersuchungen.
Differenzialdiagnose
(auf Befundschreiben abgekürzt DD); Gesamtheit aller Diagnosen, die als Erklärung für ein Symptom (Krankheitszeichen) oder eine Kombination mehrerer Symptome möglich sind.
Digitale Subtraktionsangiographie
Abk. DSA; ein Röntgenverfahren zur besonders kontrastreichen Darstellung von Blutgefäßen, siehe auch Angiographie.
Digitales Röntgen
Verfahren, bei denen die Aufnahmen digitalisiert werden. Der große Unterschied zum Röntgenfilm ist die bessere Nachbearbeitung und die Integration in den Ablauf eines Krankenhauses oder einer Arztpraxis.
Doppelkontrastuntersuchung
Verfahren zur Röntgendarstellung von Hohlorganen, z. B. Dünndarm. Kombination von positivem, d. h. Röntgenstrahlen zurückhaltenden(Jod, Barium), und negativem, d. h. Röntgenstrahlen ungebremst durchlassenden (Luft, CO2) Kontrastmittel.
Dosimeter
Gerät zur Strahlendosismessung.
DRG
Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch: Diagnosebezogene Fallgruppen) bezeichnen ein Klassifikationssystem, bei dem Patienten anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen klassifiziert werden, die nach dem für die Behandlung erforderlichen ökonomischen Aufwand unterteilt und bewertet sind. DRGs werden in verschiedenen Ländern zur Vergütung von Krankenhausbehandlungen verwendet. In Deutschland wurde das DRG-System 2003 eingeführt; Abk. Deutsche Röntgengesellschaft.
Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA/DEXA)
Untersuchungsmethode zur Knochendichtemessung. Bei diesem Verfahren werden gleichzeitig zwei energetisch leicht unterschiedliche Röntgenquellen eingesetzt. Materialien mit unterschiedlicher Dichte zeigen, abhängig von der Energie der Röntgenstrahlung, unterschiedliche Schwächungscharakteristiken. Für jeden Messpunkt im Röntgenbild existieren also beim DXA/DEXA-Verfahren zwei Schwächungswerte für zwei Röntgenenergien. Dementsprechend können im Vergleich zum herkömmlichen Röntgenverfahren nicht nur die allgemeine Schwächung durch den gesamten Körper gemessen, sondern auch verschiedene Materialien genauer unterschieden werden.
Durchleuchtung
kontinuierliche Betrachtung von Vorgängen im menschlichen oder tierischen Körper mittels Röntgenstrahlung.
DXA/DEXA

Dual-Röntgen-Absorptiometrie. Siehe Flyer - Osteoporose-Früherkennung.

E

Ebenen
Die Röntgenaufnahme ist wie ein gewöhnliches Foto ein zweidimensionales Bild. Um eine krankhafte Veränderung besser zu erkennen und im dreidimensionalen Raum zu lokalisieren, werden Aufnahmen in unterschiedlichen Ebenen durchgeführt (üblicherweise 2 Ebenen, z. B. bei Aufnahmen von Knochen oder der Lunge).
EBM
Abk. für Einheitlicher Bewertungsmaßstab im deutschen Gesundheitswesen. Ein Verzeichnis, nach dem vertragsärztlich erbrachte, ambulante Leistungen mit der gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet werden. Es handelt sich um ein Vergütungssystem der ambulanten Versorgung in Deutschland. Ein Beispiel: 34321 CT-Untersuchung der Schädelbasis. Obligater Leistungsinhalt: Anfertigung von Dünnschichten (<= 2mm) Bewertung: 1.785 Punkte x 3,5001 ct = 62,48 €. Dieses Honorar ist jedoch nicht garantiert. Wenn der Radiologe die für ihn vorgegebene Leistungsmenge überschreitet, wird die Vergütung der Einzelleistung um bis zu 90% reduziert.
Emission
[lat. emittere aussenden, ausstoßen] 1. (physik.) Aussendung von elektromagnetischen Wellen od. von Elementarteilchen, 2. (ökolog.) Abgabe von festen, flüssigen od. gasförmigen Stoffen, von Strahlen, Wärme, Geräuschen, Lärm, Erschütterungen usw. an die Umgebung.
Endoskop
[gr. endon innen, skopein beobachten] Gerät, mit dem das Innere von lebenden Organismen durch Bildgebung untersucht werden kann. Endoskope sind schlauchförmig und werden durch natürliche Körperöffnungen eingeführt.
Epithel
biologisch-medizinische Sammelbezeichnung für Deckgewebe und Drüsengewebe. Das Epithel ist neben Muskel-, Nerven- und Bindegewebe eine der vier Grundgewebearten.
ERCP
Abk. für endoskopische retrograde Cholangio-Pancreaticographie; Röntgenkontrastdarstellung des Gallengangsystems und des Gangs der Bauchspeicheldrüse mithilfe eines Endoskops.
Erleichterung
o.B. = ohne Befund. Bei dieser Diagnose ist jeder Patient erleichtert. Erleichterung kann aber auch ein sicherer krankhafter Befund auslösen, mit dem der Patient nicht alleine gelassen wird. Nach Tagen der Ungewissheit, oft Wochen der Beschwerden, weiß der Patient endlich, was er hat. Hand in Hand mit dem überweisenden Arzt und dem Krankenhaus kann der Radiologe schnellstmöglich eine Therapie anstoßen bzw. optimieren helfen, die den Patienten unterstützt, bald wieder gesund zu werden oder zumindest sein Leiden zu erleichtern.
Extremität
[lat.] im Allgemeinen das, was am Körper eines Tieres oder Menschen herausragt, nämlich die Arme und Beine. Im weiteren Sinne werden auch Enden eines Organes oder Knochens als Extremität bezeichnet.
Extremitäten-Magnetresonanztomographie
MR-Untersuchung der Extremitäten.

F

Facettengelenksinfiltration

Abk. FGI; bei der Behandlung von degenerativen Wirbelsäulen-Erkrankungen kann eine Injektion in oder an ein abgenutztes, arthrotisches Wirbelgelenk (Facettengelenk) oder in dessen Umgebung sinnvoll sein. Dazu werden lokal wirksame Schmerzmedikamente (Lokalanästhetika) und Cortison eingesetzt. Unter computertomographischer Kontrolle wird eine zielgenaue Behandlung direkt am Ort des Schmerzgeschehens ermöglicht.
Siehe Flyer - bildgesteuerte Rückenschmerztherapie.

Falsch-negativ
bedeutet, dass ein krankhafter Befund nicht diagnostiziert wurde.
Falsch-positiv
bedeutet, dass versehentlich ein krankhafter Befund diagnostiziert wurde, der durch Nachuntersuchungen nicht bestätigt werden kann.
Faradayscher Käfig
(auch Faraday-Käfig) eine allseitig geschlossene Hülle aus leitfähigem Material (z. B. Drahtgeflecht oder Blech), deren Innenraum dadurch von äußeren elektrischen Feldern oder elektromagnetischen Wellen abgeschirmt ist. Bei einer MRT-Untersuchung kommt dieser Käfig zum Einsatz, um störende Einflüsse „fremder“ Radiowellen auf die Untersuchung zu unterbinden. Der Magnet wird durch diesen Käfig abgeschirmt, der unsichtbar in die Wand des Untersuchungsraums integriert ist.
Feinnadelbiopsie
risikoarmes, einfaches Biopsieverfahren, bei dem mit einer sehr dünnen Nadel Gewebe zur zytologischen und histologischen Untersuchung entnommen wird. Dieses Verfahren wird häufig bei tastbaren Knoten angewendet.
Feldstärke
Stärke einer Feldgröße (eines elektrischen, magnetischen oder sonstigen räumlich verteilten Feldes) an einem gegebenen Punkt im Raum.
Früherkennung von Krankheiten

Die Haupttodesursachen in den westlichen Industrienationen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Fortschritte in der Radiologie ermöglichen heute die Früherkennung in einem solchen Maße, dass Krankheiten erkannt werden können, lange bevor sie sich beim Patienten überhaupt bemerkbar machen, z. B. durch Mammographie-Screening, Kardio-CT/MRT, virtuelle Koloskopie, Lungenscreening bei Rauchern. Eine präzise Früherkennung bedeutet eine kürzere und weniger belastende Behandlung sowie bessere Heilungschancen für Patienten. Dabei sind eventuelle Strahlenbelastung, das Risiko einer falschen Diagnose und die Kosten der Früherkennung in Kauf zu nehmen. Insgesamt werden Gesundheitskosten aber gesenkt, weil Folgekosten von Krankheiten reduziert werden können.
Von den gesetzlichen Krankenkassen werden alters- und geschlechtsabhängig regelmäßige Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bezahlt. Beispiele: Frauen über 20 Jahre haben das Recht auf eine jährliche Früherkennung von Genitalkrebs, Frauen von 50 bis 69 Jahren auf eine kostenlose Mammographie alle zwei Jahre (Mammographie-Screening). Männer über 45 Jahre haben Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen der äußeren Geschlechtsteile und der Prostata.
Siehe Früherkennung.

Funktionelle Magnetresonanztomographie
eine relativ junge Weiterentwicklung der herkömmlichen MRT. Sie ist in der Lage – zusätzlich zu den anatomischen Bildern – auch Änderungen der Gehirnaktivität bildlich darzustellen. Man kann sozusagen dem Gehirn beim Denken zuschauen.

G

Gadoliniumhaltige Kontrastmittel
Gadolinium-Chelate, die wegen der paramagnetischen Eigenschaft des Gadoliniumatoms zu einer Verkürzung der Relaxationszeiten in der Nähe des Kontrastmittels und damit z. B. in T1-gewichteten Aufnahmen zu einer helleren (signalreicheren) Darstellung von Strukturen führen.
Galaktographie
Syn. Duktographie; Darstellung der einzelnen Milchgänge der (weibl.) Brustdrüse in zwei Ebenen mit wässrigem Röntgenkontrastmittel nach Sondierung der Ausführungsgänge mit einer Knopfkanüle; v. a. bei sezernierender (feuchter, eitriger) bzw. blutender Brustwarze. Mammographie.
Gammakamera

Syn. Szintillationskamera; bildgebende Apparatur der nuklearmed. Diagnostik (Szintigraphie).
Siehe Nuklearmedizin - Grundlagen und Technik.

Gammastrahler

Radionuklide, die Gammastrahlen emittieren; als reine Gammastrahlen werden isomere Nuklide bezeichnet, diese führen wegen der fehlenden Korpuskularstrahlung zu besonders niedriger Strahlenexposition des Patienten in der nuklearmedizinischen Anwendung.
Siehe Nuklearmedizin - Grundlagen und Technik.

Gammastrahlung
energiereiche elektromagnetische Wellenstrahlung, die als Folge radioaktiver Kernumwandlung bzw. bei der Paarvernichtung entsteht.
Generika
sing. Generikum; Arzneimittel, das eine wirkstoffgleiche Kopie eines bereits unter einem Markennamen auf dem Markt befindlichen Medikaments ist. Ein Generikum soll dem Originalprodukt in dessen beanspruchten Indikationen therapeutisch äquivalent sein, d. h. es muss ihm in Wirksamkeit und Sicherheit entsprechen. Generika sind in der Regel preisgünstiger als die Arzneimittel des Erstanbieters, da die Forschungs- und Entwicklungskosten bei der Produktion des Wirkstoffes entfallen. Die Stiftung Warentest hat in einer Untersuchung im September 2004 nachgewiesen, dass die Preise für generische Medikamente teilweise nur ein Drittel des Originalpräparates betragen. Um den durch die pharmazeutische Forschung erzielten Nutzen nicht sofort an die Generika-Hersteller zu verlieren, sind die von den forschenden Arzneimittelherstellern entwickelten Produkte durch Patente geschützt. Der Patentschutz bewirkt, dass die Originalpräparate in den ersten Jahren nach der Markteinführung keine Konkurrenz durch wirkstoffgleiche Generika haben. In der Radiologie kommen Generika verstärkt im Kontrastmittelbereich zum Einsatz.
Gesundheitsvorsorge

„Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“ (Arthur Schopenhauer). Die radiologischen Diagnosemöglichkeiten helfen heute mehr denn je Krankheiten früh zu erkennen. Neben der Wahrnehmung der Früherkennungsuntersuchungen obliegt natürlich jedem Menschen die Vorsorge für die eigene Gesundheit durch eine sogenannte primäre Prävention und eine entsprechende gesunde Lebensführung (Ernährung, Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol und Stress, Bewegung). Immerhin gilt schon heute erstmals in der Geschichte der Menschheit, dass die meisten Menschen sowohl ihre Kinder als auch ihre Enkel aufwachsen sehen können.
Siehe Vorsorge /Früherkennung.

Gläserner Mensch (voxel man)
Die neuen bildgebenden Verfahren liefern hochpräzise Aufnahmen aus dem Körperinneren, die eine exakte Diagnose und eine gezielte Therapie ermöglichen. Durch Computereinsatz lassen sich die inneren Organe, Blutgefäße und Gewebsstrukturen sogar dreidimensional und mehrfarbig darstellen. Der Mensch wird gläsern und Ärzte können sich heute schon ohne Operationen auf virtuelle Reisen in den menschlichen Körper begeben.
GOÄ
Abk. für Gebührenordnung für Ärzte. Sie regelt die Abrechnung sämtlicher medizinischer Leistungen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung. Damit ist sie die Abrechnungsgrundlage sowohl bei Privatpatienten als auch für sämtliche anderen ärztlichen Leistungen, die von einem in Deutschland approbierten Arzt in Rechnung gestellt werden. Ein Beispiel: 5705 Magnetresonanztomographie im Bereich der Wirbelsäule, in zwei Projektionen Punktzahl 4.200, Gebührenrahmen 1fach 244,81 €; 1,3fach 318,25 €; 1,8fach 440,65 €; 2,5fach 612,02 € Innerhalb des Gebührenrahmens sind die Gebühren unter Berücksichtigung der Schwierigkeit und des Zeitaufwandes der einzelnen Leistung sowie der Umstände bei der Ausführung nach billigem Ermessen zu bestimmen (Gebührenordnung für Ärzte: GOÄ § 5 Abs. 2).

H

Helium
[gr. hélios Sonne] farbloses, geruchloses, geschmackloses, ungiftiges chemisches Element. Helium gehört zur Gruppe der Edelgase und findet Anwendung unter anderem als Kühlmittel für die Magnetresonanztomographie.
High Med für Ihre Gesundheit
Innovationen in der Medizintechnik verbessern die Behandlung von Patienten. Nie zuvor gab es präzisere Einblicke in den Körper, ohne tatsächliche Eingriffe durchführen zu müssen. Heute können 80 Prozent der Diagnosen, bei denen man früher einen invasiven Eingriff in den Körper vornehmen musste, mithilfe bildgebender Verfahren gestellt werden. Das ist effektiver und schonender. Dabei werden die bildgebenden Geräte immer leistungsfähiger und durch kürzere Aufnahmezeiten strahlungsärmer. Mehrere Nobelpreise zeugen davon, dass die Radiologie zum innovativsten Fachgebiet der Medizin zählt.
Histologie
Lehre von den Geweben desKörpers. Bei der histologischen Untersuchung wird das entnommene Gewebe in sehr feine Scheiben geschnitten und unter dem Mikroskop untersucht; sie dient der Diagnose oder Differentialdiagnose bei Verdacht auf einen Tumor.
Hochvolttherapie
Verfahren zur Strahlenbehandlung bösartiger Gewebeneubildungen mit hochenergetischer Photonen- oder Elektronenstrahlung.
Hounsfield, Sir Godfrey Newbold
(* 28. August 1919 in Newark in Nottinghamshire; † 12. August 2004 in Kingston upon Thames), war englischer Elektrotechniker und gilt als einer der Väter der Computertomographie.
Hysterosalpingographie
Röntgendarstellung der Gebärmutterhöhle und der Eileiter nach Verabreichung eines Röntgenkontrastmittels.für Ihre Gesundheit.

I

IGeL
Abk. für Individuelle Gesundheitsleistungen. Diese Leistungen werden in Arztpraxen als medizinisch erforderlich oder empfehlenswert angeboten. Die Kosten werden aber von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, so dass die Patienten die Leistungen selbst bezahlen müssen. Welche IGeL für Sie sinnvoll sind, hängt ganz von Ihrer individuellen Situation ab. Durch die Beratung durch Ihren Arzt muss deutlich werden, warum diese Leistung für Sie sinnvoll ist und warum die Krankenkasse sie nicht bezahlt. Ein Beispiel für eine IGeL in der Radiologie ist die Osteodensitometrie (Knochendichtemessung zur Früherkennung von Osteoporose).
In-vitro-Untersuchung
Untersuchung eines körpereigenen Stoffes im Reagenzglas, z. B. Radioimmuno-Assays.
In-vivo-Untersuchungen
Transport-, Funktions- und Stoffwechsel-Untersuchungen am lebenden Menschen.
Indikation
[lat. indicare anzeigen] Abk. Ind.; sog. Heilanzeige; Grund zur Anw. eines bestimmten diagnostischen od. therapeutischen Verfahrens in einem Krankheitsfall, der seine Anw. hinreichend rechtfertigt, wobei grundsätzlich Aufklärungspflicht gegenüber dem Patienten besteht.
Indikation, kausale
durch die Krankheitsursache begründete Indikation.
Indikation, rechtfertigende
Entscheidung eines Arztes mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz, dass und in welcher Weise Röntgenstrahlung am Menschen in der Heilkunde angewendet wird.
Innovation in der Medizin
Schon die drei Hauptmethoden in der Radiologie (Röntgen, Computertomographie und Magnetresonanztomographie) waren und sind hochinnovativ und ihre Pioniere wurden bereits mit Nobelpreisen ausgezeichnet. Kein anderes medizinisches Fach weist vergleichbare Innovationsraten auf. Innovationen im Bereich Radiologie haben zukunftsweisende Folgen für andere Disziplinen wie bspw. die Kardiologie oder Gynäkologie. Bei der Herzdiagnostik können heute in kürzester Zeit CT- und MRT-Aufnahmen vom schlagenden Herzen gemacht werden, auf denen selbst winzigste Gefäße zu sehen sind (vertiefend hierzu die Fördermaßnahmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/).
Instillation
Injektion von z. B. radioaktiven Stoffen in anatomische Körperhöhlen wie Gelenkräume, Peritonealhöhle oder Pleuraraum.
Interventionelle Radiologie

umfasst gering invasive therapeutische Maßnahmen, die mithilfe bildgebender Verfahren durchgeführt werden, z. B. Periradikuläre Therapie.
Siehe interventionelle Radiologie.

Intravasal
innerhalb des Gefäßsystems.
Invasiv
[lat. invadere eindringen] in der medizinischen Diagnostik oder Therapeutik werden solche Methoden als invasiv bezeichnet, die in den Körper eindringen, also z. B. eine Biopsie oder ein Abstrich der Nasenschleimhaut. Eine Ultraschalluntersuchung ist dagegen nicht invasiv.
Ionen
Atome oder Moleküle, die Elektronen aus ihrer Schale abgegeben (positive Ionen) oder die zusätzliche Elektronen aufgenom- men haben (negative Ionen).
Ionisierende Strahlung
elektromagnetische Wellen, die unter Energieaufwand Elektronen aus der Atomhülle entfernen können. Dazu gehören Röntgenstrahlen, aber auch ultraviolette Strahlung.
Isotope
auch Nuklide; Atome mit gleicher Protonen- und unterschiedlicher Neutronenzahl. Es sind unterschiedliche Atomarten des gleichen chemischen Elements, die sich nur in ihrer Atommasse unterscheiden.

J

Jodakne
Jodausschlag; nach Jodaufnahme(z. B. Nahrung, Medikamente, Röntgenkontrastmittel) auftretende Hautausschläge.
Jodhaltige Kontrastmittel

werden entweder in ein Blutgefäß gespritzt und über die Nieren wieder ausgeschieden oder direkt in das darzustellende Gewebe injiziert. Sie dienen zur Darstellung der Nieren und Harnwege, der Venen (Phlebographie), der Arterien (Arteriographie) oder anderer Organe und Körperhöhlen.

K

Kardio-CT

Bei der ultraschnellen Computertomographie wird das Herz nach Kontrastmittelapplikation spiralförmig mit hoher Geschwindigkeit und mit mehreren Schichten gleichzeitig mittels Röntgenstrahlen aufgenommen. Siehe Flyer - Herzinfarktvorsorge.

Kardio-MRT
eine spezielle MRT des Herzens, kann krankhafte Veränderungen ohne Röntgenstrahlen sichtbar machen, die mit anderen Methoden nicht zu sehen sind. Diese Methode arbeitet mit Radiowellen und Magnetfeldern, die nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keinerlei Nebenwirkungen für die Patienten haben.Nicht jede Operation ist vermeidbar. Aber die rasante Entwicklung in der Bildgebung trägt dazu bei, dass in definierten Fällen heute schon auf risikoreichere, invasive Eingriffe in den Körper verzichtet werden kann (z. B. primär diagnostische Herzkatheter-Untersuchungen, diagnostische Kniearthroskopien).
Karzinom
[lat. cancer Krebs] Abk. Ca.; bösartiger Tumor. Die größte Gruppe bilden die Malignome, denen noch die Sarkome zur Seite gestellt werden. Karzinome können auf dem Lymph- und Blutweg Metastasen ausbilden. Für viele K. sind Tumormarker bekannt, die bei der Tumorsuche hilfreich sind.
Katheter
Instrument, das dünnem Schlauchähnelt und mit verschiedenen Zusatzgeräten wie z. B. Kameras versehen sein kann.
Kernladungszahl
Anzahl der Protonen.
Kernspintomographie

Syn. Magnetresonanztomographie; computergestütztes bildgebendes Verfahren der Tomographie, das auf dem Prinzip der Magnetresonanz beruht; im Ggs. zur konventionellen Röntgendiagnostik bzw. Computertomographie wird hierbei keine Röntgenstrahlung verwendet, sondern die Energie gemessen, die unter Einfluss eines von außen angelegten starken Magnetfeldes bei Relaxation der durch einen kurzen Hochfrequenzimpuls angeregten Kernspins aus dem Körper in Form von elektromagnetischen Wellen austritt.
Siehe Kernspintomographie (MRT).

Kinderradiologie
Das Teilgebiet Kinderradiologie basiert auf dem Fach Diagnostische Radiologie und bietet darüber hinaus die Spezialisierung auf drei Aufgabenbereiche: 1. Die strikte Einhaltung des Strahlenschutzes bei Planung und Ausführung der Untersuchungen. 2. Besondere Kenntnisse der bildgebenden Diagnostik des wachsenden Organismus einschließlich der angeborenen Fehlbildungen. 3. Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der Pädiatrie.
KIS
Abk. für Krankenhaus-Informations-System; es steuert die allgemeine Administration und den Krankenhausbetrieb.
Kit
vorgefertigte Substanzen, die mit einem Radionuklid markiert werden.
Klaustrophobie
Platzangst.
Knochen-Szintigraphie

Nachweis von erhöhtem Kalzium-Stoffwechsel mit Szintigraphie. Pathologische Knochenprozesse stellen sich primär als Aktivitätsanreicherung dar.
Siehe NUK - Skelettszintigraphie.

Knochenmark-Szintigraphie
Darstellung des blutbildenden oder des phagozytierenden Knochenmarks zur frühen Diagnostik pathologischer Knochenmarkprozesse.
Koinzidenz
zeitliches Zusammentreffen von zwei oder mehreren Ereignissen (Signale aus Photonen).
Konstanzprüfung
Die Konstanzprüfung wird in regelmäßigen Zeitabständen zur Feststellung von Veränderungen gegenüber dem durch Referenzdaten beschriebenen Ausgangszustand des Gerätes und seiner Komponenten durchgeführt.
Kontaktbestrahlung
Strahlentherapie mit einer tumornahen Strahlenquelle, z. B. durch Implantate oder Injektion einer radionuklidhaltigen Lösung.
Kontaminierung
in der Nuklearmedizineine Verunreinigung mit radioaktiven Stoffen auf Oberflächen (Tisch, Fußboden, Haut, Haar etc.) oder eine Aufnahme der Radionuklide durch die Haut bzw. die Atemwege.
Kontraindikation
Gegenanzeige; Grund, ein Mittel nicht anzuwenden.
Kontrast
Zur besseren Darstellung von Strukturen und Funktionen des Körpers werden in bildgebenden Verfahren, vor allem in der Röntgen- und CT-Diagnostik, der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Sonographie Kontrastmittel eingesetzt. Es gibt orale Kontrastmittel, die mit einem zeitlichen Vorlauf vor der Untersuchung getrunken werden. Weiterhin gibt es Kontrastmittel, die während einer Untersuchung über die (Arm-)Vene gespritzt werden. Der Einsatz und die Art der Verabreichung hängen von der jeweiligen Untersuchung ab. Kontrastmittel werden im Allgemeinen gut vertragen und sind relativ nebenwirkungsarm. Vor der Gabe von Kontrastmitteln werden die Patienten über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Die Patientenanamnese (Krankheitsvorgeschichte) liefert ggf. wichtige Informationen für den Ablauf der Untersuchung und die Auswahl des richtigen Kontrastmittels.
Kontrasteinlauf
Abk. KE; eine Röntgenuntersuchung des Dickdarms mit Einlauf von Kontrastmittel (Bariumsulfatsuspension).
Kontrastfärbung
Mehrfachfärbung zur besseren Differenzierung von Geweben, Bakterien usw.
Kontrastmittel

Siehe FAQ - Was ist ein Kontrastmittel?

Kontrastmittelreaktion
unerwünschte Reaktion des Körpers auf ein Kontrastmittel.
Kontrollbereich
abgeschlossener Bereich (Raum) mit einer definierten Strahlenbelastung.
Koronarangiographie
Röntgenkontrastdarstellung (Serie von Röntgenaufnahmen in schneller Bildfolge) der Herzkranzgefäße mittels Katheter; dient der Diagnose funktioneller Störungen und organischer Erkrankungen.
Kosten
Die Kosten für radiologische Leistungen setzen sich im Wesentlichen aus den anteiligen Geräte-, den Personal- und den Arztkosten zusammen. Die Hightech- Geräte haben teilweise 7-stellige Anschaffungskosten bei immer kürzeren Innovationszyklen, d. h. es kommen in immer geringeren Zeitabständen neue, noch leistungsstärkere Geräte auf den Markt. Was erstatten die gesetzlichen Versicherungen für radiologische Untersuchungen ihrer Versicherten? Hier einige Vergleiche mit anderen nicht-medizinischen Dienstleistungen: Für eine MRT-Untersuchung wird so viel bezahlt, wie ein Autofahrer für einen Ölwechsel zahlen muss. Eine Computertomographie kostet die Kassen etwa so viel wie ein Anwaltsbrief. Die durchschnittliche nuklearmedizinische Untersuchung entspricht einer Bahnfahrkarte von Heidelberg nach Aachen, eine Mammographie einer Anfahrtspauschale für Handwerker, für ein Röntgenbild zahlt die Kasse so viel, wie für einen Kinobesuch anfällt, und eine Ultraschalluntersuchung ist den Kassen so viel wert wie eine Autowäsche.

L

Lagerung
Je nach Untersuchungsmethode muss der Patient unterschiedliche Positionen einnehmen. Grundsätzlich gilt aber, dass der Patient still in der vorgegebenen Position verweilen muss, um ein scharfes Bild zu erhalten. Beatmete, behinderte oder Patienten, die unter Schmerzen leiden, müssen situationsgerecht so gelagert werden, dass eine gleiche oder ähnliche Untersuchungs- und Bildqualität erreicht wird wie bei einem mobilen Patienten, ohne sie dabei zu sehr zu belasten.
Lange Wartezeiten

Es kann vorkommen, dass ein Patient, der eigentlich nach Ihnen die Praxis betreten hat, plötzlich vor Ihnen aufgerufen wird. Was ist die Ursache?Hinter den vielen Kabinentüren, die Sie vom Wartezimmer aus sehen können, verbergen sich unterschiedliche medizintechnische Geräte. Jedes der Geräte hat eine eigene Patientenbelegung oder auch Belegungsdauer. Daher kommt es sehr häufig vor, dass die Patienten nicht in der Reihenfolge ihrer Ankunft im Wartezimmer aufgerufen werden, sondern in Abhängigkeit von der bevorstehenden Untersuchung am jeweiligen Gerät. Weil Ihr Radiologe Ihnen schnellstmöglich die Diagnose mitteilen möchte oder gegebenenfalls noch weitere ergänzende Untersuchungen zur Absicherung einer Diagnose nötig sind, müssen Sie auch nach der Untersuchung nochmals Wartezeiten in Kauf nehmen. In dieser Zeit werden die Bilder aus Ihrem Körperinneren durch die Radiologen befundet. Fragen Sie einfach bei Ihrer Terminvereinbarung, wie viel Zeit Sie für eine bestimmte Untersuchung einplanen sollten.
Siehe Wegweiser für Patienten - Step 3

LAO
Abk. für Left Anterior Oblique; links anliegend mit angegebener Gradzahl.
Lauterbur, Paul Christian
(* 6. Mai 1929 in Sidney, Ohio; † 27. März 2007 in Urbana, Illinois), war ein US-amerikanischer Chemiker und Radiologe. Er gilt als Wegbereiter der Kernspintomographie. Siehe Geschichte der Radiologie - Magnetresonanztomographie.
Lungen-Ventilations-Szintigraphie
Untersuchung der Lungen-Ventilation mit radioaktiven Edelgasen, z. B. mit 81mKr oder 133Xe über ein spezielles Inhalationssystem. Szintigraphie.
Lungeninfiltrat
röntgenologisch sichtbare Verdichtung des Lungengewebes.
Lungeninhalations-Szintigraphie
wird mit 99mTc-DTPA durchgeführt. Der Patient atmet die fein zerstäubten Aerosole über ein spezielles Inhalationssystem ein. Szintigraphie.
Lungenperfusions-Szintigraphie
Untersuchung der Durchblutung der Lunge mit 99mTc-MAA oder 99mTc-HAM. Das normal funktionierende Lungengewebe stellt sich durch Blockade der Endkapillaren (jede 10.000ste) dar. Szintigraphie.
Lymphoszintigraphie
auch indirekte Lymphographie; szintigraphisches Verfahren zur Darstellung der Lymphgefäße u. -knoten.siehe auch Szintigraphie.
Lärmschutz
Die bei der MRT-Untersuchung entstehenden elektromagnetischen Kräfte zerren so stark an den Spulenverankerungen, dass laute klopfende bzw. hämmernde Geräusche auftreten, die je nach gefahrener Sequenz unterschiedlich sind. Das Gerät arbeitet dabei fast wie ein Lautsprecher: Den Patienten wird deshalb bei der Untersuchung meistens ein Gehörschutz oder ein Kopfhörer mit Musik aufgesetzt. Die Geräusche werden von den meisten Patienten jedoch sehr gut toleriert, da sie vom Gehörschutz ausreichend reduziert werden.
Läsion
umschriebene Zerstörung von Gewebe- oder Zellverbänden durch Verletzung oder Krankheitsprozesse.

M

Magnetresonanztomographie
Abk. MRT; siehe Magnetresonanztomographie (auch Kernspintomographie).
MAK3
Abk. für Mercapto-Acetyltriglycerin in Verbindung mit 99mTc für die Nieren- Szintigraphie.
Mamma
[lat. Brust] weibliche Brust.
Mammille
Brustwarze.
Mammobil
mobile Untersuchungseinheit für das Mammographie-Screening. Diese mobile Screening-Station wird eingesetzt, um Teilnehmerinnen am Screening ein wohnortnahes Angebot zu ermöglichen. Sie genügt dem gleichen hohen technischen Standard wie die stationären Mammographie-Einheiten.
Mammogramm
Röntgenaufnahme der Brust.
Mammographie

Röntgenaufnahme derweibl. Brust mit einer bes. Technik (meist Rastertechnik), insbesondere zur Erkennung von Brustkrebs oder Vorstufen von Brustkrebs, zur Objektivierung u. Lokalisierung eines pathol. Tastbefundes, bei Flüssigkeit absondernder Mamille oder blutender Mamma u. zur Überwachung von Risikopatienten bzw. zum Screening.
Siehe Mammographie.

Mammographie-Screening
Röntgen-Reihenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs. Für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ist es seit kurzem Bestandteil der von den privaten und gesetzlichen Krankenkassen bezahlten gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen. Zur Screening-Mammographie wird schriftlich im zweijährigen Abstand in zertifizierten Mammographie-Einheiten eingeladen. Siehe Mammographie-Screening.
Mansfield, Sir Peter
(* 9. Oktober 1933 in London), britischer Physiker, emeritierter Professor für Physik an der University of Nottingham und Träger des Medizinnobelpreises von 2003. Diesen erhielt er gemeinsam mit Paul Christian Lauterbur für ihre Entdeckungen im Zusammenhang mit der Magnetresonanztomographie. Siehe Geschichte der Radiologie - Magnetresonanzthomographie.
Medizinisch-technische Radiologieassistenten
Abk. MTRA; Nach 3-jähriger Ausbildung und erfolgreichem Bestehen der staatlichen Abschlussprüfung ist die/der MTRA hauptsächlich in den Gebieten diagnostische Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie beschäftigt. Hier ist die/der MTRA u. a. verantwortlich für die Vorbereitung des Patienten, die exakte Lagerung bei der Untersuchung und die gute Qualität der entstehenden Bilder.
Mensch im Mittelpunkt
Moderneradiologische Praxen unterscheiden sich in Größe, Organisation und Ablauf von der klassischen Hausarztpraxis. Ihre Struktur mit teilweise 20-30 Mitarbeitern gleicht eher einem mittelständischen Unternehmen oder einer Klinik. Diagnose und Technik stehen zunächst im Vordergrund, der Kontakt zum Arzt ist meist auf ein kurzes erklärendes Gespräch beschränkt. Aber lassen Sie sich nicht täuschen. Die modernen Geräte, die spezialisierten MTRAs und Radiologen, die effizienten Abläufe, all das dient letztlich Ihnen und Ihrer Gesundheit. Die Diagnosemöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Heute können 80 Prozent der Diagnosen, bei denen man früher einen invasiven Eingriff in den Körper vornehmen musste, mithilfe bildgebender Verfahren gestellt werden, die den Körper unangetastet lassen. Krebs kann in vielen Fällen in einem so frühen Stadium erkannt werden, dass er heilbar ist. Und die vielen Computer in den Praxen dienen nicht zuletzt auch dazu, die Zeiten zwischen Diagnose und dem Einleiten der Therapie zu verkürzen und ein Hand-in-Hand-Arbeiten zwischen Radiologen und behandelnden Ärzten zu ermöglichen. (mehr zur Hintergrundarbeit des Radiologen im Wegweiser durch die Radiologie)
MeV
Abk. für Mega-Elektronen-Volt =1.000.000 eV.
Monokontrastuntersuchung
Anwendung nur eines positiven oder negativen Kontrastmittels.
mpMRT

mul­ti­pa­ra­me­tri­sche Ma­gnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie (mpMRT)
Die mpMRT ver­eint ver­schie­de­ne Un­ter­su­chungs­se­quen­zen im MRT, wel­che die Tu­mor­bio­lo­gie be­rück­sich­ti­gen, so dass an­hand der er­zeug­ten Bil­der de­tail­lier­te Aus­sa­gen über Lage und Ag­gres­si­vi­tät ei­nes Tu­mor­herds in der Pro­sta­ta ge­trof­fen wer­den kön­nen. Siehe Hintergrundwissen Prostata

MR-Angiographie
Gefäßdarstellung mithilfe der MRT.
MR-Spektroskopie
Die unterschiedlichen Magnetresonanz-Eigenschaften von Molekülen können neben der Erzeugung von Schnittbildern verschiedener Organsysteme auch zur Analyse von Stoffgemischen eingesetzt werden. Die einzelnen molekularen Bestandteile auch von Geweben lassen sich anhand ihrer unterschiedlichen Resonanzfrequenzen identifizieren und quantifizieren (Spektroskopie). Die MR-Spektroskopie erzeugt also keine Abbildungen der Gewebsstrukturen wie die MRT, sondern misst die Gewebszusammensetzung. Die MR-Spektroskopie kommt beispielsweise im Bereich der Früherkennung von Prostata-Krebs und funktionellen Störungen des Gehirns zum Einsatz.
MTRA
Medizinisch-technische Radiologieassistenten. Siehe Was ist ein Radiologe, was ist eine MTRA?

N

Nativradiologisch
als sog. Leeraufnahme durchgeführt; radiologische Darstellung ohne Verwendung von Kontrastmitteln.
Natriumperchlorat
Die orale Vergabe von Natriumperchlorat hemmt die Jodaufnahme der Schilddrüse.
Nebenwirkung
eine beobachtete oder unbeobachtete Wirkung eines Arzneimittels, die nicht zu seinen beabsichtigten, erwünschten (Haupt-)Wirkungen gehört. Ein engerer Begriff als „Nebenwirkung“ ist die unerwünschte Arzneimittelwirkung; Nebenwirkungen können unerwünscht oder auch erwünscht sein.
Nephrogene systemische Fibrose
Abk. NSF; früher als nephrogene fibrosierende Dermopathie bezeichnet, ist eine sehr seltene krankhafte Vermehrung des Bindegewebes von Haut, Muskulatur und teils auch inneren Organen wie Leber, Herz und Lungen. Die Erkrankung tritt nur bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion auf, kann einen zunehmend schweren Verlauf aufweisen und zu Behinderungen und zum Tode führen. Die Diagnose wird durch die feingewebliche Untersuchung einer Hautbiopsie gestellt.
Neuroradiologie
Teilgebiet der Radiologie. Ziel ist die Darstellung und Beurteilung des (zentralen) Nervensystems mit Bildgebungsverfahren, unter anderem MRT, CT und Sonographie. Ferner werden Methoden der interventionellen Radiologie eingesetzt.
Neutron
Elementarteilchen mit der Massen- zahl eins und der Elementarladung null.
Nicht-invasiv
Nicht jede Operation ist vermeidbar. Aber eine gute Diagnostik ist ausschlaggebend für die weitere Therapie. Die rasante Entwicklung in der Medizintechnik ermöglicht immer präzisere Blicke ins Innere des Menschen und damit sehr frühe Diagnosen. Computer errechnen mittlerweile aus den gemessenen Daten die Bilder aus dem Körperinneren. Kleinste Strukturen können hoch aufgelöst und in kurzer Zeit sichtbar gemacht werden. In vielen Fällen kann heute schon auf risikoreiche, invasive Eingriffe in den Körper verzichtet werden (z. B. Herzkatheter oder Endoskopien). Im Bereich Krebsfrüherkennung können die modernen bildgebenden Untersuchungsverfahren Tumoren in einem so frühen Stadium erkennen, dass schonendere Therapien möglich sein können mit besseren Heilungschancen. Operationen sind hier nicht vermeidbar, aber in einem vergleichsweise geringeren Umfang als bei einer späteren Diagnose nötig. Operationen selbst können durch den Einsatz der Radiologie auf „Stand-by“-Basis optimiert werden. Beispiele sind gerätegeleitete Biopsien und Markierungen bzw. Segmentierungen bei Leberoperationen.
Nierenfunktions-Szintigraphie (Nierenclearance)
nuklearmedizinisches, funktionelles Verfahren, welches eine seitengetrennte Beurteilung der Nierendurchblutung, der Harnausscheidung und des Harnabflusses sowie der Nierenfunktion ermöglicht.
NM
Abk. für Nuklearmedizinische Untersuchung.
Noxe
[lat. noxa Schaden] ist ein Begriff, der vor allem in der Medizin Verwendung findet und einen Stoff oder Umstand bezeichnet, der eine schädigende, pathogene (d. h. krankheitserregende) Wirkung auf einen Organismus oder auf ein Körperorgan ausübt. Wissenschaftler unterscheiden zwischen endogenen (inneren) und exogenen (äußeren) Noxen.
Nuklearmedizin
med. Fachgebiet, das sich mit der diagn. und therap. Anwendung meist kurzlebiger radioaktiv markierter Substanzen befasst; in der Nuklearmedizin können von verschiedenen Organen Funktionsuntersuchungen durchgeführt werden (Szintigraphie), durch die Erkrankungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt festgestellt werden. Durch radioakiv markierte Substanzen werden mit speziellen Untersuchungsgeräten (Gammakameras) Stoffwechselvorgänge sichtbar gemacht. Diese können die vom Körper ausgehenden radioaktiven Gammastrahlen in ein diagnostisches Bild (Szintigramm) verwandeln.
Nuklid
Atomart, deren Kern durch eine Protonen- u. Neutronenzahl gekennzeichnet ist; ein N. wird daher eindeutig durch die Angabe der Kernladungszahl u. der Massenzahl charakterisiert. Je nach der Zusammensetzung des Kerns kann ein N. stabil od. instabil sein. Instabile N. zerfallen unter Emission ionisierender Strahlung spontan in andere stabile od. instabile N.; sog. metastabile (angeregte) N. gehen unter Emission von Gammastrahlung in ihren Grundzustand über. Verschiedene Nuklide eines Elementes sind seine Isotope.
Nutzen der Radiologie
Die Kosten der Radiologie sind weithin bekannt, aber wie steht es um den Nutzen? Was ist der gesundheitsökonomische Beitrag, was ist der Wert der Radiologie? Es kommt drauf an! Und zwar auf den Einzelfall: Wenn mithilfe eines bildgebenden Verfahrens eine lebensbedrohliche Erkrankung früh erkannt und deshalb geheilt werden kann, ist der Wert in den Augen des Betroffenen außer Zweifel. Aber wie sieht es aus, wenn radiologische Methoden mit anderen konkurrieren? Dann kann ein gesundheitsökonomischer Kosten-Nutzen-Vergleich vorgenommen werden. Genau diesen Weg hat das Radiologienetz am Beispiel der Kniediagnostik mittels Arthroskopie vs. vorherige Kernspintomographie beschritten. Auf der Basis der international verfügbaren, hoch evidenten Literatur konnte gezeigt werden, dass es besser ist, vor jeder geplanten Arthroskopie eine MRT des Knies durchzuführen. Viele Arthroskopien stellen sich im Nachhinein als überflüssig heraus, weil die Verletzung z. B. des Meniskus geringfügig oder nicht ursächlich für die Beschwerden war. Zudem bergen Arthroskopien wie alle Eingriffe auch Risiken wie Komplikationen, die nicht nur sehr unangenehm, sondern auch teuer sind. Außerdem kostet eine Arthroskopie, obwohl ambulant und minimal-invasiv, immer noch gut viermal soviel wie eine MRT des Knies. Einige zehntausend diagnostische Arthroskopien pro Jahr könnten also vermieden werden, wenn vor dem Eingriff eine weitgehend schmerz- und risikolose MRT durchgeführt würde. Trotz der zusätzlichen Kosten für diese Untersuchungen wären allein im Jahr 2006 Kosten bis zu 120 Millionen Euro vermeidbar gewesen, ohne eine einzige notwendige Operation zu unterlassen - wobei manchem Patienten eine unangenehme Operation hätte erspart werden können.

O

Oberhausen-Clearance
Nierenfunktionsuntersuchung nach der Oberhausen-Methode, erstmals 1968. Spezieller Nieren-Messplatz mit je einer Untertisch-Nierensonde und zwei Obertisch-Sonden mit Bleiabschirmungen (Obertisch) für die Nieren und die Blase zur Messung der Ganzkörperaktivität (Ganzkörperretentionskurve). Es müssen in bestimmten zeitlichen Abständen Blutentnahmen durchgeführt werden.
Onkologie
Fachrichtung der Medizin, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Tumorerkrankungen beschäftigt.
Operationen vermeiden oder optimieren
Nicht jede Operation ist vermeidbar. Aber eine gute Diagnostik ist ausschlaggebend für die weitere Therapie. Die rasante Entwicklung in der Medizintechnik ermöglicht immer präzisere Blicke ins Innere des Menschen und damit sehr frühe Diagnosen. Computer errechnen mittlerweile aus den gemessenen Daten die Bilder aus dem Körperinneren. Kleinste Strukturen können hoch aufgelöst und in kurzer Zeit sichtbar gemacht werden. In vielen Fällen kann heute schon auf risikoreiche, invasive Eingriffe in den Körper verzichtet werden (z. B. Herzkatheter oder Endoskopien). Im Bereich Krebsfrüherkennung können die modernen bildgebenden Untersuchungsverfahren Tumoren in einem so frühen Stadium erkennen, dass schonendere Therapien möglich sein können mit besseren Heilungschancen. Operationen sind hier nicht vermeidbar, aber in einem vergleichsweise geringeren Umfang als bei einer späteren Diagnose nötig. Operationen selbst können durch den Einsatz der Radiologie auf „Stand-by“-Basis optimiert werden. Beispiele sind gerätegeleitete Biopsien und Markierungen bzw. Segmentierungen bei Leberoperationen.
OPS
Abk. für Operationen- und Prozedurenschlüssel; herausgegeben vom DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information) im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums. Er wird im stationären Bereich und in der vertragsärztlichen Versorgung im Bereich ambulantes Operieren zur Verschlüsselung und Klassifizierung von Operationen und medizinischen Prozeduren eingesetzt.
Optische Kohärenztomographie
Abk. OCT (Optical Coherence Tomography); Untersuchungsverfahren, bei dem zeitlich inkohärentes Licht mit Hilfe eines Interferometers zur Entfernungsmessung reflektiver Materialien eingesetzt wird. Das entsprechende akustische Verfahren ist die Ultraschalldiagnostik (Sonographie).
Orthovolt-Therapie
Röntgenreizbestrahlung. Der erkrankte Bereich wird mit einer niedrig dosierten Röntgenbestrahlung mehrfach behandelt, wobei die Einzelbestrahlung meist nur etwa 20 Sekunden dauert. Der Strahlungsreiz steigert die Durchblutung und den Stoffwechsel, fördert die Rückbildung der Entzündung im erkrankten Bereich und somit auch nebenwirkungsarm der Schmerzsymptome. Die vollständige Wirkung der Behandlung setzt oft erst nach Wochen ein. Siehe auch Flyer - Bildgesteuerte Gelenkschmerztherapie.
Osmolalität
gibt die Teilchenanzahl der osmotisch aktiven Substanzen (z. B. Salz, Traubenzucker, Proteine) pro Kilogramm Lösungsmittel (in der Regel Wasser) an. Sie bestimmt bei Körperflüssigkeiten die Verteilung des Wassers zwischen den verschiedenen Zellräumen. Generell gilt, dass das Wasser aus Regionen niedriger Osmolalität in Regionen höherer Osmolalität diffundiert, bis ein Gleichgewicht erreicht ist. Für die Bestimmung können Urin, Serum und Plasma verwendet werden.
Osteodensitometrie
Knochendichtemessung; medizinisch-technische Verfahren, die zur Bestimmung der Dichte bzw. des Kalksalzgehaltes des Knochens dienen. Menschen mit vermindertem Kalksalzgehalt tragen ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Betroffen sind vor allem Frauen in der Menopause, Männer über 50 Jahre, Raucher, Alkoholiker und Menschen mit Mangelernährung bzw. Vitaminmangel. Auch bestimmte Erkrankungen wie die Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) oder Medikamente wie Kortikoide begünstigen den Substanzverlust der Knochen. Häufigstes Anwendungsgebiet der Knochendichtemessung am Menschen ist die Osteoporose-Diagnostik und die damit einhergehende Bestimmung des Frakturrisikos. Siehe auch Flyer - Osteoporose-Früherkennung.
Osteoporose
umgangssprachlich Knochenschwund, Abnahme der Knochenmasse, -struktur und -funktion.

P

Paarbildung
Ein energiereiches Photon von mehr als 1,03 MeV wird unter Einfluss eines elektromagnetischen Energiebereiches in ein Elektron und ein Positron aufgespalten. Das Positron verbindet sich sofort wieder mit einem beliebigen Elektron. Die daraus resultierende Energie wird in zwei Photonen abgegeben, die mit 180° auseinanderfliegen. Beide Photonen haben eine Energie von mindestens 0,511 MeV. Die PET beruht auf dem Prinzip der Paarbildung.
PACS
Abk. für Picture Archiving Communication System; es dient zum Archivieren, Steuern und Verteilen elektronischer Daten. Siehe auch Computer in der Radiologie - PACS.
Patientenaufklärung
Ärztliche Aufklärung ist die Information eines Patienten über eine Erkrankung und geplante Diagnostik oder Therapiemaßnahmen. Sie resultiert aus dem Bild des selbstbestimmten Patienten, der – mit Unterstützung des Arztes – selbst über den Gang seiner Behandlung entscheidet. Sie umfasst die Aufklärung über die Erkrankung und deren drohende Gefahren, über die vorgesehenen diagnostischen und therapeutischen Methoden, deren Nutzen und Risiken sowie mögliche alternative Behandlungswege (Selbstbestimmungsaufklärung). Außerdem enthält sie Informationen über das Verhalten des Patienten, das für seine Gesundheit erforderlich ist (Sicherungsaufklärung).
Perchlorat
Natriumperchlorat.
Perfusions-Szintigraphie
Darstellung der Organdurchblutung. Die szintigraphischen Aufnahmen erfolgen während der ersten zwei Minuten nach der Verabreichung des Radiopharmakons. Ausnahme: Lungenperfusions-Szintigraphie.
Periradikuläre Therapie
Abk. PRT; Rückenschmerztherapie bei anhaltenden Schmerzen mit entzündlichen Prozessen und Bewegungsbeeinträchtigungen (u. a. bei schmerzhafter Arthrose der Wirbelgelenke). Unter computertomographischer Kontrolle können Nervenwurzeln ganz gezielt mit einer Punktionsnadel angesteuert werden. Die zielgenaue Behandlung direkt am Ort des Schmerzgeschehens ermöglicht eine schnelle Wirkung bei geringer Medikamentendosis. Siehe auch Flyer - bildgesteuerte Rückenschmerztherapie.
Personendosis
Ganzkörper-Äquivalentdosis; es ist die an einer repräsentativen Stelle der Körperoberfläche gemessene Dosis ionisierender Strahlen.
PET
Abk. für Positronen-Emissions-Tomographie: hierbei wird gegenüber anderen nuklearmedizinischen Verfahren eine etwa 100fach höhere Empfindlichkeit und eine erhöhte Ortsauflösung erreicht. Das Prinzip der PET-Untersuchung besteht darin, Koinzidenzen zwischen je zwei genau gegenüberliegenden Detektoren aufzuzeichnen. So können Stoffwechselvorgänge früher und genauer im Körper sichtbar gemacht werden als mit jedem anderen Verfahren. Die Haupteinsatzgebiete der Methode sind daher die Früherkennung, insbesondere bei Krebserkrankungen, und zunehmend die molekulare Bildgebung. Sieh auch PET.
PET-CT
Hier werden die Positronen-Emissions-Tomographie und die Computertomographie miteinander kombiniert. Anatomische und funktionale Untersuchungen können fast zeitgleich durchgeführt werden. Durch Überlagerung wird ein Fusionsbild erstellt, in dem sich die Informationen aus beiden Verfahren optimal ergänzen. Art und exakte Lokalisation eines Befundes werden so noch präziser und schneller erkannt. Die PET-CT ist eine Weiterentwicklung der PET. Ihr kommt beispielsweise bei der Früherkennung der Alzheimerkrankheit eine führende Rolle zu. Sieh auch PET-CT.
Phlebographie
Kontrastdarstellung der venösen Blutgefäße. Die Injektion des Kontrastmittels erfolgt meist relativ einfach in eine oberflächliche Hautvene. Die Röntgenuntersuchung der venösen Blutgefäße dient in erster Linie dem Nachweis von Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel (Thrombosen), der Darstellung von Krampfadern (Varizen) vor einer Operation oder von Engen bzw. Varianten (Anomalien) des venösen Gefäßsystems. Siehe auch Untersuchung von Gefäßen.
Platzangst
Klaustrophobie oder auch Raumangst ist eine spezifische (isolierte) Phobie, die sich als Angst vor (und als Konsequenz daraus der Meidung von) geschlossenen oder engen Räumen äußert. Praktische Bedeutung in der Medizin erlangt die Klaustrophobie v. a. bei MRT-Untersuchungen, da der Patient dabei bis zu 30 Minuten in einer engen Röhre liegen und sich ruhig verhalten muss, damit eine ausreichende Bildqualität gewährleistet wird. Der Platzangst der Patienten versucht man durch die Entwicklung von MRT-Geräten zu begegnen, die einen größeren Durchmesser haben oder es ermöglichen, dass nicht untersuchte Körperteile (z. B. Kopf und Hals) sich außerhalb der Röhre befinden. Bei vielen Untersuchungen ist es außerdem möglich, sich durch Musik über Kopfhörer ablenken oder sich Beruhigungsmittel verabreichen zu lassen. Manche Radiologen bieten auch offene MRT-Systeme an, die jedoch eine niedrigere Magnetfeldstärke als die neuesten geschlossenen Systeme aufweisen.
Polytrauma
Hiermit bezeichnet man in der Medizin mehrere gleichzeitig geschehene Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist. Ein Trauma ist in der Medizin eine Schädigung, Verletzung oder Wunde, die durch Gewalt verursacht wurde. Die durch den griechischen Wortteil poly- angezeigte Mehrfachverletzung wird unterschieden von der isolierten Verletzung einer einzelnen Körperregion, die ebenso lebensbedrohlich sein kann.
Positronen
Antiteilchen der Elektronen mit gleicher Ruhemasse u. (im Gegensatz zu den Elektronen) mit positiver Elementarladung. Sieh auch FAQ - Was ist ein Positronenstrahler?
Positronen-Emissions-Tomographie
PET.
Progredienz
[lat. progredere vorrücken, voranschreiten] das Fortschreiten einer Krankheit (progressiver Krankheitsverlauf) bzw. eine weitere Verschlechterung des Gesundheitszustands.
Prostatakarzinom

Die häu­figs­te bös­ar­ti­ge Krebs­er­kran­kung bei Män­nern. Siehe Prostatadiagnostik

Pro­sta­ta­krebs

Pro­sta­ta­krebs (auch: Pro­sta­takar­zi­nom) ist der häu­figs­te bös­ar­ti­ge Tu­mor bei Män­nern. Siehe Prostatadiagnostik

Prävention
Die Haupttodesursachen in den westlichen Industrienationen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Fortschritte in der Radiologie ermöglichen heute die Früherkennung in einem solchen Maße, dass Krankheiten erkannt werden können, lange bevor sie sich beim Patienten überhaupt bemerkbar machen. Eine präzise Früherkennung bedeutet eine kürzere und weniger belastende Behandlung sowie bessere Heilungschancen für Patienten. Zudem werden Gesundheitskosten gesenkt, weil Folgekosten von Krankheiten reduziert werden können. Siehe auch Vorsorge und Früherkennung.
Prävention (primär)
Vorbeugung; alles, was z. B. Krebs vermeiden hilft, wie gesunde Lebensweise, nicht rauchen, wenig Alkohol trinken, ausgewogene Ernährung, Vermeiden starker Sonnenbestrahlung, Vermeiden von Übergewicht.
Prävention (sekundär)
Erkennen, insbesondere durch bildgebende Verfahren, und kurative Behandlung von Vorstufen bösartiger Erkrankungen.
Prävention (tertiär)
Verlaufskontrolle;hat die Aufgabe, bei eingetretener Krankheit ein Fortschreiten bzw. eine Rezidivbildung zu verhüten. Ein sensibles Verfahren zur Rezidivprophylaxe ist bspw. die PET. Da Krebszellen einen erhöhten Stoffwechsel aufweisen und daher einen größeren Teil der extra für die Untersuchung verabreichten, markierten Zuckerverbindungen aufnehmen als das gesunde Umgebungsgewebe, können bei vielen Tumorarten Krebszellen erkannt und von gesundem Gewebe unterschieden werden.
Präventiv
vorbeugend.
Punktion
Einstich einer Hohlnadel zur Entnahme von Körperflüssigkeit oder Gewebe (Biopsie, Feinnadelbiopsie). Die Punktion kann unter Ultraschall (Sonographie), CT oder Röntgenkontrolle erfolgen.
Pädiatrie
Kinderheilkunde ist die Lehre von den Erkrankungen des kindlichen und jugendlichen Organismus, seinen Entwicklungsstörungen, den Fehlbildungen und ihrer Behandlung. Die Pädiatrie erstreckt sich in ihren Schwerpunkten über alle Fachgebiete der klinischen Medizin, da das Wissen von den Erkrankungen des Erwachsenen nicht ohne weiteres auf Kinder übertragbar ist.

Q

Quadrantektomie
Operation, bei der nur ein Teil (eigentlich das „Viertel“, der Quadrant) der Brust entfernt wird, in dem der Tumor sitzt. Darüber hinaus werden die Lymphknoten im Bereich der Achselhöhle entfernt.
Qualität
Qualität bedeutet für die Radiologie, eine adäquate Bild- und Befundqualität mit einer minimalen Strahlenexposition zu erreichen. Die Durchführung der Qualitätssicherung schreibt u.a. die Röntgenverordnung vor. Ihr Radiologe sichert seine Qualität durch permanente Überprüfung der Aufnahmequalität seiner Untersuchungsgeräte. So werden bspw. von der Bundesärztekammer in ärztlichen Leitlinien Werte für die Anfertigung von qualitativ ausreichenden Röntgenaufnahmen vorgeschrieben, die Ihr Radiologe beachtet. Neben der Aufnahmequalität spielen Fachkompetenz und Erfahrung Ihres Radiologen eine entscheidende Rolle. Dazu besucht er Fachkongresse und liest Veröffentlichungen, um dem ständigen Fortschritt in der Medizin gerecht zu werden. 1999 hat die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) eine Akademie für Fort- und Weiterbildung gegründet, die sich an US-Vorbilder der CME (continuous medical education) anlehnt. Bei erfolgreichem Besuch von zuvor geprüften Veranstaltungen kann Ihr Radiologe freiwillig Teilnehmerpunkte und nach einem Jahr bei einer Mindestpunktzahl ein Zertifikat bekommen. Fragen Sie Ihren Radiologen nach seinen Fortbildungen und achten Sie im Wartezimmer auf aushängende Zertifikate oder Zeugnisse. Qualität in der Radiologie wird auch gemessen in ROC-Studien, die die Quoten von falsch-positiven Befunden und falsch-negativen Befunden dokumentieren. Neben dieser eher technischen Qualität haben in den letzten Jahren auch Qualitätsmanagementsysteme in Praxen und Krankenhäuser Einzug gehalten. Sinn des Qualitätsmanagements ist die sichere Beherrschung aller Prozesse und Strukturen, letztendlich zum Wohle der Patienten. Durch erhöhte Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Praxis und optimierte Effizienz können Patienten in vielerlei Hinsicht profitieren. Ein Beispiel: Durch die Erhöhung der Geräteauslastung stehen mehr Termine zur Verfügung und die manchmal hohen Wartezeiten auf einen freien Termin können verkürzt werden. Viele Praxen lassen ihre Qualitätsmanagementsysteme nach der EN ISO 9001:2000 zertifizieren. Diese Qualitätszertifikate hängen meist auch im Anmeldungs- oder Wartebereich aus und sind drei Jahre gültig. Die Qualität der Diagnose ist weiterhin von der Qualifikation des behandelnden Arztes abhängig, der Sie zur radiologischen Untersuchung überwiesen hat und der auf Basis der Untersuchungsergebnisse eine Gesamtdiagnose stellt und die Therapie einleitet.
Quantitative Computertomographie
sowie periphere quantitative Computertomographie (pQCT) sind Spezialformen der Computertomographie. Bei herkömmlichen CT-Verfahren wird die genaue Dichte jedes einzelnen Volumenelements (so genanntes Voxel) nur ungenau ermittelt, da hier der Schwerpunkt auf der Bildgebung, also beispielsweise auf der Unterscheidung und der Geometrie einzelner Organe, liegt. Im Gegensatz zur herkömmlichen CT bestimmt das QCT/pQCT-Verfahren die absolute Dichte jedes Voxels genau. Die QCT wird zur Diagnose und zur Verlaufskontrolle einer Osteoporose eingesetzt.

R

RA
Abk. für Röntgenaufnahme des Abdomens.
Radialog
kostenlose Patientenzeitschrift von Radiologienetz; beinhaltet interessante und aktuelle Berichte und Informationen über die Radiologie.
Radiatio

siehe Strahlentherapie oder auch Strahlenbehandlung oder Therapie.

Radioaktive Stents
Die radioaktive Strahlung von aktivierten Stents verhindert das überschießende Zellwachstum der Innenhaut des Blutgefäßes und beugt der Restenose vor. Um unerwünschte Nebenwirkungen wie z. B. das Auswaschen von Medikamenten oder Radionukliden in den Blutkreislauf zu verhindern, werden Techniken wie die Ionenimplantation oder auch Aktivierung des Grundmaterials (Neutronenaktivierung) verwendet. Dennoch ergeben sich in der Praxis strahlenschutztechnische Probleme. Der erste radioaktive Stent wurde 1992 am Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) produziert. Es handelte sich hierbei um einen Stent aus Stahl, dessen Legierungselemente aktiviert wurden.
Radiobiologie

auch Strahlenbiologie; Untersucht die biologischen Wirkungen ionisierender Strahlung, wie Röntgenstrahlen, Beta- oder Gammastrahlen, auf den Menschen bzw. Lebewesen.

Radiofrequenz-Impuls
Eine kurze Einstrahlung von Radiosignalen auf den menschlichen Körper nennt man im Zusammenhang mit der MR-Tomographie einen Radiofrequenz-Impuls oder noch kürzer einen RF-Puls. Bei der Bildgebung dauert ein RF-Puls typischerweise wenige Millisekunden.
Radioimmunoassay
Radioimmuntest, Abk. RIA; spezifische und empfindliche immunologische Nachweismethode der Nuklearmedizin für kleinste Mengen (bis etwa 10-14 g) antigen wirkender Substanzen (z. B. Enzyme, Serumproteine, Hormone, Vitamine, Pharmaka, Tumorantigene) in biologischen Flüssigkeiten (z. B. Harn, Serum). Diese Methode wird zunehmend durch auf gleichen Prinzipien beruhende nichtradioaktive Verfahren ersetzt.
Radiologe
Um nach einem absolvierten Medizinstudium in Deutschland die Bezeichnung „Facharzt für Radiologie“ zu erwerben, bedarf es einer mindestens fünfjährigen Weiterbildungszeit in der diagnostischen und therapeutischen Radiologie. Der Weiterbildungsinhalt zur Erlangung der Facharzt-Bezeichnung wird über die jeweils zuständige Ärztekammer eines Bundeslandes definiert.Für die Zulassung zur Facharztprüfung ist der Nachweis einer bestimmten Anzahl selbständig durchgeführter Untersuchungen bei Kindern, Erwachsenen und in der Neuroradiologie nötig. Sieh auch Berufsbeschreibung Radiologe und MTRA.
Radiologensuche
Eine Radiologiepraxis in Ihrer Nähe finden SIe unter www.radiologensuche.de. Falls Sie hier nicht fündig werden, können Sie auch die Arztsuchmaschine der Bundesärztekammer unter www.bundesaerztekammer.de/service/arztsuche.
Radiologie
[engl. radiology] Strahlen(heil)-kunde; Wissenschaft u. Lehre der med. Nutzbarmachung best. Strahlungsarten in Diagnostik u. Therapie. Verschiedene Teilgebiete: Röntgendiagnostik, Strahlentherapie, Nuklearmedizin; i. w. S. auch Anwendung anderer bildgebender Verfahren wie Ultraschalldiagnostik und Kernspintomographie.
Radiologie 2020
Z wie Zukunft der Radiologie. Siehe auch Flyer - Executive Summary.
Radiologie in Zahlen
Mit gut zwei Prozent der Mediziner in Deutschland bilden die circa 6.000 Radiologen eine sehr kleine ärztliche Fachgruppe. Interessant ist, dass die Anzahl der Radiologen im niedergelassenen Sektor in den letzten zehn Jahren ein durchschnittliches Wachstum von knapp 10% zu verzeichnen hat, wohingegen ein deutlicher Rückgang innerhalb der stationären Radiologentätigkeit von durchschnittlich 24% festzustellen ist. Die rund 2.500 niedergelassenen Radiologen stellten im Jahr 2008 circa 1,1% der Vertragsärzte und leisteten eine Versorgung, die 2,3% des gesamten kassenärztlichen Budgets (aus Honorarzahlung) entsprach. Von den 2.200 Krankenhäusern in Deutschland betreiben nur 800 eine eigene radiologische Fachabteilung - Tendenz fallend! Die Verzahnung zwischen ambulantem und stationärem Sektor nimmt immer mehr zu. Derzeit bestehen ca. 180 Kooperationen zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen radiologischen Praxen in unterschiedlichen Kooperationsformen (teleradiologisch bis hin zu Praxis im Krankenhaus). Richtet man den Blick auf die unterschiedlichen Praxisgrößen, so wird deutlich, dass die Anzahl der radiologischen Einzelpraxen stark rückläufig ist. Von den gut 1.100 Radiologiepraxen in Deutschland werden noch knapp 300 als Einzelpraxen geführt. Die restlichen 800 sind bereits heute Gemeinschaftspraxen. Die großen Praxen mit sechs und mehr Partnern sind mit mittelständischen Unternehmen vergleichbar: Sie beschäftigen oft bis zu 50 Mitarbeiter (teilweise sogar noch erheblich mehr) und betreiben Geräte im Wert von teilweise weit über 10 Millionen Euro. Der Wert der in Deutschland von niedergelassenen Ärzten erbrachten radiologischen Leistungen belief sich im Jahr 2007 auf ca. 3,4 Mrd. Euro. 45 % dieser Leistungen wurden von nicht-radiologischen Fachärzten (wie zum Beispiel Orthopäden) erbracht. In den radiologischen Praxen selbst stellte die Kernspintomographie mit 45 % den größten Anteil. Der Rest entfällt auf Computertomographie, Röntgenuntersuchungen, Mammographien und sonstige radiologische Untersuchungen. Sieh auch Radiologie in Zahlen.
Radiologie.de
kostenloses unabhängiges Informationsportal von Radiologienetz für Patienten und überweisende Ärzte mit vielen Informationen rund um die Radiologie.
Radiologienetz
bundesweiter Qualitätsverbund von unabhängigen radiologischen Praxen und Krankenhausabteilungen. Durch enge Zusammenarbeit und intensiven Austausch untereinander sowie mit dem behandelnden Arzt und regionalen Krankenhäusern wird die radiologische Versorgung mit hoher Qualität sichergestellt. Gemanagt wird das Radiologienetz von der Curagita AG.
Radiologische Therapie
Neben der Strahlentherapie kommt der interventionellen Radiologie steigende Bedeutung zu. Mittels Kontrolle durch bildgebende Techniken (z. B. Röntgen, Computertomographie, Kernspintomographie) können manche Erkrankungen minimalinvasiv behandelt werden, d. h. ohne offenen chirurgischen Eingriff (siehe auch Periradikuläre Therapie). Siehe auch Radiologische Therapie.
Radioonkologie

Medizinisches Fachgebiet, das sich mit der medizinischen Anwendung von ionisierender Strahlung auf den Menschen und auf Tiere beschäftigt, um Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern. Siehe auch Strahlenbehandlung oder Therapie.

Radiopharmaka
Arzneimittel, die Radionuklide enthalten u. deren Strahlungsaktivität diagn. od. therap. genutzt wird.
Radiosynoviorthese
Abk. RSO; kommt bei Rheuma, aktivierten Arthrosen und sonstigen Gelenkentzündungen zum Einsatz. Weiche niedrigenergetische Betastrahlen werden über eine dünne Nadel unter Bildsteuerung gezielt in das schmerzhafte Gelenk injiziert. Sie beruhigen und glätten die gereizte Gelenkschleimhaut direkt von innen. Siehe auch Flyer - Bildgesteuerte Gelenkschmerztherapie.
Radiotherapie
Bestrahlung, Strahlentherapie.
Radiowellen
elektromagnetische Wellen wie auch Mikrowellen, sichtbares Licht oder Röntgenstrahlen. Die Energie und Frequenz der Radiowellen sind jedoch kleiner, ihre Wellenlängen länger, damit Radiowellen zum größten Teil durch einen menschlichen Körper hindurchgehen, ohne Schäden anzurichten. Bei hoher Strahlungsintensität bewirken Radiowellen im Körper eine Erwärmung des Gewebes. Die Frequenzen der Radiowellen, die in den heute üblichen MR-Tomographen verwendet werden, liegen im Ultrakurzwellenbereich von ca. 10 bis 130 MHz. Um keine unerwünschten elektromagnetischen Störungen zu verursachen oder etwa den Funkverkehr zu beeinträchtigen, sind die Radiosender von MR-Magneten von isolierenden Metallkäfigen (Faraday-Käfigen) umgeben.
Rechtfertigende Indikation
Entscheidung eines Arztes mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz, dass und in welcher Weise Röntgenstrahlung am Menschen in der Heilkunde angewendet wird (§2 und §23 Röntgenverordnung). Die Stellung einer rechtfertigenden Indikation erfordert die Feststellung, dass der gesundheitliche Nutzen der Anwendung gegenüber dem Strahlenrisiko überwiegt.
Region of Interest
Abk. ROI; bei der Computer-Szintigraphie wird die zu errechnende Organregion durch Quadrate, Rechtecke oder durch frei wählbare Felder anhand des Bildes lokalisiert und dann ausgewertet.
Reihenuntersuchungen
Screeningverfahren, ein Suchtest zur erstmaligen Identifizierung von Krankheiten oder Noxen. Beispiel: 1. Röntgen-Thorax zur Erfassung der Lungen-Tuberkulose während der Schulzeit, 2. Blutzuckeruntersuchung zum Nachweis des Diabetes mellitus, 3. Krebsfrüherkennung z. B. Mammographie-Screening.
Relaxation
Nach Abschalten des Hochfrequenzimpulses bei der Magnetresonanztomographie bewegen sich die Atomkerne wieder in ihre Gleichgewichtslage zurück („Relaxation“). Hierbei wird ein Signal abgegeben. Die Zeit bis zur Registrierung des Signals wird als Relaxationszeit angegeben. Man unterscheidet die longitudinale Relaxation (T1-Zeit) und die transversale Relaxation (T2-Zeit). Die Messung der T1- und T2-Zeit wird als Grundlage für die Bilderzeugung genutzt: Je nachdem, welche der beiden Zeiten umgesetzt wird, bezeichnet man diese Bilder als „T1- bzw. T2-gewichtet“. Zusätzlich können sog. protonengewichtete Bilder erzeugt werden.
RIS
Abk. für Radiologie-Informations-System; es übernimmt die EDV-erfasste Datenverwaltung.
RKI
Abk. für Robert-Koch-Institut; Bundesinstitut für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten in Berlin sowie zentrale Überwachungs- und Forschungseinrichtung.
Röntgen, Wilhelm Conrad
(* 27. März 1845 in Lennep, heute Stadtteil von Remscheid † 10. Februar 1923 in München), deutscher Physiker und der Entdecker der nach ihm benannten Röntgenstrahlen und erster Nobelpreisträger im Jahre 1901. Seine Entdeckung revolutionierte u. a. die medizinische Diagnostik und führte zu weiteren wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts, z. B. der Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität. Siehe auch Geschichte der Radiologie.
Röntgen-Thorax
Die gebräuchlichste röntgenologische Untersuchung, bei der die im Brustkorb (Thorax) befindlichen Organe dargestellt werden. Siehe auch Röntgen - Untersuchung des Brustkorbes.
Röntgenanlage
Sammelbezeichnung für Röntgenstrahler, Röntgengenerator u. Röntgenanwendungsgeräte (z. B. Buckytisch, Rasterwandgerät, Durchleuchtungsgerät).
Röntgenbild
bei Durchstrahlung einesKörpers mit Röntgenstrahlung aufgrund der unterschiedlichen Absorption der durchstrahlten Gewebe entstehendes Schattenbild aus verschiedenen Grautonabstufungen; kann direkt auf einem strahlungsempflindlichen Schirm sichtbar gemacht od. auf Röntgenfilmen aufgezeichnet werden. Siehe auch Röntgen - Grundlagen und Technik.
Röntgenbremsstrahlung
entsteht durch die Abbremsung der Elektronen beim Durchlaufen des Metalls der Anode: Jede beschleunigte elektrische Ladung erzeugt elektromagnetische Strahlung. Die Wellenlänge der Strahlung hängt dabei vom Wert der Beschleunigung (bzw. Abbremsung) ab, so dass bei höherer Beschleunigungsspannung bzw. Anodenspannung härtere Röntgenstrahlung (energiereichere Quanten) entsteht. Siehe auch Röntgen - Grundlagen und Technik.
Röntgenfilme
in der Röntgenaufnahmetechnik verwendete Filme unterschiedlicher Empfindlichkeiten, die in einer Filmkassette zwei Verstärkerfolien belichten u. hauptsächlich durch das Fluoreszenzlicht der Verstärkerfolien geschwärzt werden. Siehe auch Röntgen - Grundlagen und Technik.
Röntgenkater
Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit nach einer radioaktiven Ganzkörperbestrahlung.
Röntgenkontrastdarstellung
Darstellung von Organen mit Hilfe von Röntgenkontrastmitteln. K wie Kontrast.
Röntgenlinse
ein optisches Element, das eingesetzt wird, um Röntgenstrahlen zu fokussieren. Neben Röntgenoptiken wie gebogenen Röntgenspiegeln, Vielschichtsystemen sowie Fresnelzonenplatten werden dazu refraktive Röntgenlinsen benutzt.
Röntgenpass
Dokument, in das der behandelnde Arzt oder Zahnarzt auf Wunsch des Patienten Informationen zu Röntgenuntersuchungen einträgt, die am Patient durchgeführt werden. Der Röntgenpass enthält Informationen zu Patientendaten wie Name, Geburtsdatum und Wohnort. Bei jeder Untersuchung trägt der/die behandelnde Arzt/Ärztin das Datum, die untersuchte Körperregion, Namen und Praxisstempel sowie Unterschrift ein. Der Pass verbleibt beim Patienten. Strahlentherapeutische Maßnahmen werden im Röntgenpass nicht vermerkt.
Röntgenspektroskopie
Sammelbezeichnung für alle spektroskopischen Verfahren, die die Anregung und Auswertung der charakteristischen Eigenstrahlung der Atome (Röntgenstrahlen) umfassen, um Einblicke in den inneren Bau der Atome zu gewinnen. Röntgenspektren werden durch Beugung an Kristallgittern bekannter Struktur gewonnen. Analog zur optischen Spektroskopie unterteilt man die Röntgenspektroskopie in Emissions-, Absorptions- und Fluoreszenzspektroskopie (Röntgenfluoreszenzanalyse); das Gesetz über das Röntgenemissionslinienspektrum stellte H. Moseley auf.
Röntgenstrahler
technische Vorrichtung zur Erzeugung von Röntgenstrahlung für med. od. nicht-medizinische Zwecke; besteht aus der Röntgenröhre u. einem Schutzgehäuse.
Röntgenstrahlung

zur Photonenstrahlung gehörender, von Wilhelm Conrad Röntgen 1895 entdeckter hochenergetischer Bereich des Spektrums elektromagnetischer Wellen.
Siehe auch FAQ - Wie entsteht Röntgenstrahlung?

Röntgenverordnung
Abk. RöV; „Verordnungüber den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen“ vom 08.01.1987; regelt u. a. die Betriebsvoraussetzung u. Vorschriften für Röntgenanlagen, die Anwendung von Röntgenstrahlen am Menschen sowie die Schutzvorschriften für beruflich strahlenexponierte Personen. Sie enthält außerdem Festlegungen zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik.

S

Scanner
erstes nuklearmedizinisches Aufnahmegerät, das Bilder erzeugte.
Schilddrüsen-Szintigraphie
nuklearmedizinische Untersuchung, die Auskunft über Funktion und Aktivität einzelner Regionen der Schilddrüse gibt. Siehe auch Schilddrüsenszintigraphie.
Schilddrüsenblockade
Um eine Aufnahme des 123J oder des freien Technetiums zu vermeiden, gibt man dem Patienten 30 Minuten vor der Applikation des Radiopharmakons oral Natrium- oder Kaliumperchlorat.
Schilddrüsenhormon
Die in der Schilddrüse produzierten Hormone sind u. a.: 1. Trijodthyronin (T3), 2. Tetrajodthyronin (T4, Thyroxin).
Schlaganfall-Diagnose
[engl. stroke] beim Auftreten muss zunächst geklärt werden, ob es sich um einen Hirninfarkt oder eine Hirnblutung handelt. Meist wird hier eine Computertomographie des Kopfes (CCT = craniales CT) durchgeführt. Hirnblutungen sind unmittelbar nach ihrem Auftreten im CT erkennbar. Die ersten Zeichen eines Hirninfarktes zeigen sich etwa zwei Stunden nach dem Gefäßverschluss. Im CT lässt sich auch beurteilen, wie groß das betroffene Hirnareal und wie gefährlich der Schlaganfall ist. Schlaganfälle im Bereich des Hirnstamms (Hirnstamminfarkt) können mit einer MRT besser beurteilt werden als mit einer CCT. Wichtig sind in jedem Fall eine schnelle Diagnose und ein rascher Beginn der Behandlung. Je nach Schlaganfalltyp folgen weitere Untersuchungen, beispielsweise die Darstellung der Blutgefäße im Gehirn. Durch MR-Angiographie und CT-Angiographie können Engstellen, Gefäßverschlüsse, -lecks oder -missbildungen sichtbar gemacht werden.
Schnittbildmethode
Verfahren zur schichtweisen Abb. des Körpers in versch. Ebenen; Computertomographie, Kernspintomographie, Ultraschalldiagnostik.
Sekretion
Abgabe von Substanzen durch Drüsen oder drüsenähnliche Zellen. Die Abgabe dieser Sekrete erfolgt unwillkürlich und wird durch das vegetative Nervensystem sowie durch Rückkopplungsmechanismen, an denen teils auch sog. Steuerhormone beteiligt sind, geregelt.
Selbstzuweisung
International ein Sonderfall, kann bildgebende Diagnostik in Deutschland auch von Nicht-Radiologen erbracht werden. Hierbei handelt es sich unter anderem um Orthopäden, Chirurgen, Urologen, Gynäkologen oder Internisten, die im Rahmen ihrer Ausbildung zum Facharzt die so genannte Fach- und Sachgebietskunde erworben haben, Röntgenstrahlung am Menschen anzuwenden. Diese Teilradiologen haben das Recht, sich Patienten selbst zuzuweisen, das heißt, eine Arbeitsdiagnose zu stellen und diese Diagnose mit dem eigenen Röntgengerät dann auch zu überprüfen. In den USA hat die American Medical Association (AMA) aus ethischen und juristischen Gründen empfohlen, Selbstüberweisungen zur Röntgendiagnostik grundsätzlich zu vermeiden, denn es zeigte sich, dass bei kritischer Überprüfung dieser Selbstüberweisungen zwischen 1,7- und 7,7-mal häufiger geröntgt wurde als in Vergleichspraxen, die zu speziellen Radiologen zuweisen müssen – und das ohne Einschränkungen bei der Qualität der medizinischen Versorgung. Siehe auch Facharztwahl.
Seldinger-Methode
Punktion der Arterien zur Katheterisierung. Entwickelt 1953 von dem schwedischen Radiologen Sven-Ivar Seldinger (*19. April 1921, † 21. Februar 1998), um Angiographie-Katheter in Blutgefäße einzubringen.
Sellink-Untersuchung
Röntgenkontrastuntersuchung des Dünndarms nach J. L. Sellink, wobei Kontrastmittel durch einen Schlauch verabreicht wird, welcher durch die Nase bis in den Dünndarm vorgeschoben wird. Siehe auch Röntgen - Untersuchung Magen Darm.
Sialographie
Darstellung des Gangsystems von Speicheldrüsen mittels Röntgenkontrastmitteln.
Sicherheit bei Diagnosen
Ehrlich gesagt: Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Aber: Ihr Radiologe kann heute viel dazu beitragen, eine zuverlässige Diagnose für Sie zu stellen. Neben hochentwickelter Medizintechnik mit 3-D-Bilddarstellung und ihrer eigenen Kompetenz und Erfahrung tauschen sich die Radiologen im Radiologienetz mit Kollegen regelmäßig aus und ziehen in kritischen Fällen Spezialisten zu Rate. Diese freiwilligen Mehrfachbefundungen erhöhen die Zuverlässigkeit der Diagnosen. So gibt es Studien aus dem Mammographie-Screening, die beweisen, dass die Diagnosesicherheit durch die in dieser Reihenuntersuchung obligatorische Doppelbefundung um 15 Prozent verbessert wird.
Single-Photon-Emissions-Computer-Tomographie
Abk. SPECT; Untersuchungstechnik, mit der sich der Stoffwechsel verschiedener Organe grafisch darstellen lässt. Dem Patienten werden dabei radioaktive Substanzen (Tracer) vor der Untersuchung gespritzt. Sie verteilen sich im Körper und reichern sich im zu untersuchenden Organ an. Mit einer Spezialkamera wird die Strahlung, die vom Gewebe ausgeht, gemessen. Die Messergebnisse werden zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt. Siehe auch Nuklearmedizin - Grundlagen und Technik.
Skelettszintigraphie
nuklearmedizinisches Verfahren (Szintigraphie), mit dem die Stoffwechselaktivität des Knochengewebes dargestellt werden kann. Metastasen in den Knochen werden damit i. d. R. früher entdeckt als mit einer Röntgenaufnahme. Siehe auch Skelettszintigraphie.
Sonographie
auch Echographie oder um- gangssprachlich Ultraschalldiagnostik. Siehe auch Sonographie.
SPECT
Abk. für Single-Photon-Emissi- ons-Computer-Tomographie.
Spulen
feste Bestandteile des MRT sind Sende- und Empfangsspulen zum Einsenden und Empfangen von Radiowellen. Zusätzliche Spulen (Gradientenspulen) können das Magnetfeld in jede beliebige Richtung leicht verändern und dienen der Auswahl der Schnittebenen, in denen die Bilder gemacht werden. Durch ihre Umschaltungen werden die lauten Geräusche während der MR-Messungen verursacht.
Staging
[engl. stage] Stadium. Vor, während und nach einer Therapie muss exakt untersucht werden, wie weit eine Erkrankung sich im Körper ausgebreitet hat, denn danach richtet sich die durchzuführende Therapie. Im Fachjargon heißt das „Staging“. Hierzu können verschiedene radiologische Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen.
Stent
ein medizinisches Implantat, das in bestimmte tubuläre Organstrukturen eingebracht wird, um ihre Wand ringsum abzustützen. Es handelt sich um ein kleines Gittergerüst in Röhrchenform aus Metall oder Kunststoff. Verwendung finden Stents zum einen in Blutgefäßen, speziell den Herzkranzgefäßen, um nach deren Aufdehnung (PTCA) einen erneuten Verschluss zu verhindern; eine solche Behandlung wird als Stentangioplastie bezeichnet. Zum anderen dienen Stents in der Krebsbehandlung dazu, durch bösartige Tumoren verursachte Verengungen von Atemwegen (Luftröhre), Gallenwegen oder der Speiseröhre nach einer Aufdehnung offenzuhalten.
Strahlenangst
Viele Menschen haben Angst vor den körperlichen Schäden, die bei der Anwendung von Röntgenstrahlung bei Untersuchungen oder Therapien entstehen können. Sie befürchten Veränderungen des Erbguts oder Krebskrankheiten. Tatsache ist: Viele radiologische Untersuchungsverfahren arbeiten mit Röntgenstrahlen, die mit einer geringen Strahlenbelastung und entsprechendem Risiko verbunden sind. Diese Verfahren sollten nur dann durchgeführt werden, wenn sie zu diagnostischen Aussagen führen, die nicht auch gleichwertig mit alternativen strahlungsfreien Untersuchungen (z. B. Ultraschall oder MRT) gewonnen werden können. Die Entwicklung geht aber auch hier in die Richtung, dass die neueren Geräte immer schneller, leistungsfähiger und dabei strahlungsärmer sind. So kann man die Strahlenbelastung einer Mammographie heute vergleichen mit der Strahlenbelastung, der man auf einem Transatlantikflug ausgesetzt ist. Zum Schutz von Patienten und Ärzten sieht die neue Röntgenverordnung eine Abwägung des Nutzens gegenüber dem Risiko bei jeder einzelnen Aufnahme vor, jede Untersuchung muss ärztlich gerechtfertigt („indiziert“) sein. Rechtfertigende Indikation. Siehe auch Ihre Fragen zum Strahlenschutz.
Strahlenbelastung
siehe Strahlenexposition.
Strahlendosis
Dosis an ionisierender Strahlung.
Strahlenexposition
Syn. Strahlenbelastung.Jeder Mensch ist einer natürlichen Strahlenbelastung ausgesetzt. In Deutschland beträgt die mittlere natürliche Strahlenexposition etwa 2,1 mSv/Jahr. Beim Einsatz von Röntgenstrahlen kommt es zur Belastung mit ionisierender Strahlung. Sie kann in höherer Dosis bösartige Neubildungen (Krebs) oder Missbildungen beim Ungeborenen verursachen. Diese gesicherten Tatsachen wurden allerdings bei Dosiswerten von >200 mSv gewonnen. Solche Dosiswerte kommen in der Röntgendiagnostik üblicherweise nicht vor und würden mehr als 20 Computertomographien (CT) des Brustkorbs (Thorax) entsprechen. Wie sich die Strahlenbelastungen mit geringerer Dosis auf die Gesundheit auswirken, darüber gibt es nur Vermutungen und Denkmodelle. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass auch hier Schäden nicht ganz ausgeschlossen werden können. Es besteht demnach ein geringes Risiko. Strahlenangst.
Strahlenhärte
Syn. Strahlenqualität.
Strahlenqualität
allg. Strahlenphysik; Begriff zur Charakterisierung ionisierender Strahlung hinsichtlich ihrer Durchdringungsfähigkeit u. damit ihrer biol. Wirkung.
Strahlenschutz
Schutz von Personen, Sachgütern u. Umwelt vor schädigender Einwirkung radioaktiver Stoffe u. ionisierender Strahlung; Schutz vor externer Bestrahlung erfolgt durch Abschirmung der Strahlenquelle u. Beschränkung des Zugangs, Einhaltung ausreichenden Abstands sowie Begrenzung der Expositionsdauer. Siehe auch Ihre Fragen zum Strahlenschutz.
Strahlenschutzkleidung
bleihaltige Gummikleidung (Schürzen, Handschuhe, Gonadenschutzschilde), die das Personal sowie die nicht untersuchten Körperteile des Patienten vor Röntgenstrahlung, v. a. der Streustrahlung, schützen sollen.
Strahlenschutzverordnung
Abk. StrlSchV; „Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen“ in der Fassung vom 30.06.1989; Rechtsverordnung, die aufgrund des Atomgesetzes erlassen wurde; regelt alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz von Personen, Sachgütern u. der Umwelt vor den Gefahren durch ionisierende Strahlung (Ausnahme: Röntgenstrahlung; hier gilt die Röntgenverordnung).
Strahlenschäden
pathol. Folgeerscheinungen nach Einwirkung ionisierender Strahlung auf den menschlichen Organismus; zu unterscheiden sind schon durch kleinste Strahlendosen induzierbare onkogene u. mutagene Effekte u. die von einem bestimmten Dosisschwellenwert an nachweisbaren somatischen Strahlenschäden.
Strahlentherapie
auch Strahlenheilkunde; Radiotherapie, Radioonkologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit der medizinischen Anwendung von ionisierender Strahlung auf den Menschen und auf Tiere beschäftigt, um Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern. Siehe auch Strahlenbehandlung oder Therapie.
Szintigraphie
nuklearmedizinisches, bildgebendes Verfahren unter Verw. möglichst kurzlebiger Radionuklide bzw. Radiopharmaka, die sich nach Inkorporation in den zu untersuchenden Organen od. Geweben (z. B. Tumoren) entweder relativ selektiv anreichern od. nicht gespeichert werden. Die räumliche Verteilungsdichte der aus dem Körper austretenden emittierten Strahlung kann mit entspr. Registriereinrichtungen als zweidimensionales Szintigramm registriert werden.

T

T1- und T2-Wichtung
Als Wichtungen bezeichnet man technisch unterschiedliche Analysen der Untersuchungsergebnisse bei der Magnetresonanztomographie. Je nachdem, ob man im Programm oder auf dem Auswertungsbildschirm T1- oder T2-Wichtung benutzt, kann man gewisse Gewebetypen (z. B. Fett oder Flüssigkeiten) besser darstellen. siehe auch Relaxation
Technetium
chem. Zeichen Tc; das Tochternuklid 99mTc entsteht aus dem Mutternuklid 99Mo (Molybdän) im Molybdän-Generator. Es besitzt eine Energie von 140 keV und eine physikalische Halbwertszeit von 6 Stunden. Es ist in der nuklearmedizinischen Diagnostik das am meisten verwendete Radionuklid.
Technetium-Uptake
prozentuale Bestimmung der in die Schilddrüse aufgenommenen Menge an Pertechnetat (99mTc-TcO4-).
Technologischer Fortschritt
Im Rhythmus von etwa drei Jahren kommen neue medizintechnische Geräte auf den Markt. Immer leistungsfähiger, strahlungsärmer und komfortabler werden die Untersuchungsgeräte. Trotz der Vorteile kommen nicht alle modernsten Diagnoseverfahren flächendeckend zum Einsatz. Grund: die hohen Kosten. Das Radiologienetz verhandelt mit der Industrie, um die Anschaffungskosten zu senken und die Wartungs- und Unterhaltungskosten, die auch im 6-stelligen Bereich liegen, zu minimieren. Ziel ist es, gemeinsam dafür zu sorgen, dass trotz des Kostendrucks die Vorteile des technologischen Fortschritts den Patienten zugute kommen.
Teilgebietsradiologie
Selbstzuweisung. Siehe auch Facharztwahl.
Teleradiologie
Untersuchung eines Menschen mit Röntgenstrahlung unter der Verantwortung eines Arztes nach § 24 Abs.1 Nr.1 Röntgenverordnung, der sich nicht am Ort der technischen Durchführung befindet und der mithilfe elektronischer Datenübertragung und Telekommunikation insbesondere zur rechtfertigenden Indikation und Befundung unmittelbar mit den Personen am Ort der technischen Durchführung in Verbindung steht. Siehe auch Computer in der Radiologie.
Tesla
abgeleitete SI-Einheit für die magnetische Flussdichte oder Induktion. Die Einheit wurde im Jahre 1960 auf der Conférence General des Poids et Mesures (CGPM) in Paris nach Nikola Tesla benannt.
Thyreoiditis
Entzündung der Schilddrüse.
Thyroxin
Schilddrüsenhormon, auch Tetrajodthyronin oder T4 genannt.
Tomographie
Zusammenfassung verschiedener bildgebender Verfahren, mit denen die räumliche Struktur eines Objektes ermittelt werden kann, indem volumetrische, tiefenaufgelöste Information dargestellt wird. Erzeugt wird eine Tomographie meist, indem das Objekt in einer Serie paralleler Querschnittbilder abgetastet wird. In der radiologischen Praxis findet man die Computertomographie und die Kernspin- bzw. Magnetresonanztomographie.
Tracer
meist radioaktiv markierte physiologische Substanz, die nach Einbringung in lebende Organismen verschiedenste Untersuchungen ermöglicht od. erleichtert, ohne dabei die natürlichen Körperfunktionen zu beeinflussen.
Trauma
1. Verletzung, Gewalteinwirkung auf den Organismus, 2. seelischer Schaden, Schock.
Tumor
Geschwulst, eine Gewebemasse, die durch übermäßiges Zellwachstum entsteht. Tumoren haben keine sinnvolle Funktion, sie können sowohl gutartig (benigne) als auch bösartig (maligne) sein, der Begriff ist in der Medizin völlig wertneutral.
Tumormarker
Stoffe, die bei Entstehung und Wachstum von einigen Tumoren produziert werden.

U

Ultraschall
Schwingungen mit einer Frequenz von 20 kHz bis 10 GHz (oberhalb der menschl. Hörgrenze); wird diagn. zur Sichtbarmachung von Körperstrukturen unterschiedlicher Dichte mit Hilfe des umgekehrten piezoelektrischen Effekts genutzt oder therap. bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere posttraumat. Veränderungen u. rheumat. Erkrankungen, angewendet.
Ultraschalldiagnostik
auch Sonographie, diagn. Verfahren mit Anw. von Ultraschall, als Impulsecho- oder Dauerschallverfahren. Siehe auch Ultraschall (Sonographie).
Unnötige Untersuchungen
Die Radiologen im Radiologienetz wollen die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen anderer Fachbereiche verbessern. Ein wichtiges Thema sind dabei Mehrfachuntersuchungen, die für Patienten unangenehm sind und das Gesundheitswesen kostenseitig belasten. Um dem vorzubeugen, haben sie einen Ratgeber für überweisende Ärzte und interessierte Laien entwickelt, der erläutert, welche radiologischen Verfahren am besten für bestimmte medizinische Fragestellungen geeignet sind. Er basiert auf den europäischen Leitlinien zur Anforderung von bildgebenden Verfahren und wurde 2007 von der Stiftung Gesundheit mit dem Gütesiegel ausgezeichnet; siehe auch Anforderungsratgeber.
Untersuchungsablauf
Um eine schnelle und vor allem gelungene Untersuchung zu gewährleisten, hält man sich in der Praxis an bestimmte Untersuchungsabläufe.
Uptake
Aufnahme eines Radionuklids und dessen Anreicherung in einem bestimmten Organ; wichtige Messgröße der nuklearmedizinischen Funktionsdiagnostik.
Urographie
Darstellung der Nieren sowie der ableitenden Harnwege durch die intravenöse Gabe jodhaltiger Kontrastmittel. Diese werden über eine Venenverweilkanüle in eine Armvene gespritzt und nach einigen Minuten bereits über die Nieren ausgeschieden. Die Jodatome des Kontrastmittels führen zu einer erhöhten Absorption von Röntgenstrahlen und damit zu einer erhöhten Dichte, so dass weniger Strahlung den Film erreicht und zur Bildgebung herangezogen werden kann. Wo sich Kontrastmittel befindet, bleibt das Röntgenbild also weiß. Der Arzt kann dadurch die Nieren abgrenzen und den Verlauf der Harnleiter bis zur Blase sehen.
Überweisung
Übersendung eines Patienten zu einem anderen Arzt (meist Facharzt) zum Zwecke der Weiterbetreuung und -behandlung.

V

Verdienst des Radiologen
Gerne veröffentlichen Medien Verdiensttabellen von Medizinern, in denen die Fachgruppe der Radiologen meist zu den Spitzenreitern gehört. Das ist irreführend, weil vom Verdienst im Vergleich zu anderen Arztgruppen deutlich höhere Schulden getilgt, Zinsen gezahlt und Versicherungen bedient werden müssen. Was viele nicht wissen: Die erzielten Erträge fließen zu einem Großteil wieder in die radiologischen Praxen zurück. Die immer kürzeren Innovationszyklen in der Medizintechnik verlangen kontinuierliche Ersatzinvestitionen in die radiologische Hightech. So investiert ein Radiologe beispielsweise ca. 1,5 Mio. € bei der Anschaffung eines Kernspintomographen. Gleichzeitig erhält er durchschnittlich nur 130 € je MRT- und nur 20 € je Röntgen-Untersuchung. Das ist weniger als mancher Handwerker bei gleicher Arbeitszeit und geringerer Investition verdient. Die Untersuchungen für Kassenpatienten sind schon lange defizitär. Gleichzeitig treiben Inflation, Innovation und Bürokratieanforderungen die Kosten stetig nach oben.
Verfahren, bildgebende
Bezeichnung für apparative Untersuchungsverfahren, mit deren Hilfe Strukturen des menschlichen Organismus dargestellt werden können u. die v. a. in der Diagnostik krankheitsbedingter morphologischer Veränderungen angewendet werden; z. B. Ultraschall- u. Röntgendiagnostik, Thermographie, Xerographie, Szintigraphie, PET, CT, MRT.
Vergütung
Die Vergütung der Leistungen niedergelassener Ärzte ergibt sich bei gesetzlich versicherten Patienten aus der Leistungsbewertung der Gebührenordnung (EBM = Einheitlicher Bewertungsmaßstab) und dem jährlich neu festzulegenden einheitlichen Orientierungspunktwert. Dabei ergibt sich das Honorarvolumen, das der Radiologe im Quartal maximal erzielen kann, aus der Zahl der abgerechneten Fälle im Vorjahr und dem durchschnittlichen Fallwert seiner Arztgruppe. Hat der Radiologe mehr Zulauf als im Vorjahr, erhält er für diese zusätzlichen Leistungen nur eine Vergütung von ca. 10 % des normalen Honorars. Eine Zunahme der Untersuchungen bei allen Radiologen führt auf Grund der Begrenzung des Honorars nicht zu Mehrvergütung, sondern zu einem Absinken des Fallwerts. Für eine Fachgruppe mit besonders hohen Investitionen (Großgeräte) und hohem Personaleinsatz ist dieses Verfahren nicht unproblematisch! Eine Veränderung hin zu mehr Berechenbarkeit ist deshalb eine dringende Forderung der niedergelassenen Radiologen.
Vertrauen in Ihren Radiologen
Den Arzt des Vertrauens zu finden, ist nicht immer leicht. Als medizinische Laien können Patienten die Qualität ihres Radiologen nur bedingt beurteilen und müssen sich entsprechend vertrauensvoll in die Hände von Ärzten begeben, die sie vorher gar nicht kannten. Welche Kriterien sollten Patienten anlegen bei der Auswahl des für sie richtigen Radiologen? Auswahl des Radiologen.
Virtuelle Koloskopie
(nicht-invasive) Untersuchung des Colons (Dickdarms) mit dem Computertomographen (CT) zur Früherkennung von Dickdarmkrebs. Siehe auch Flyer - Früherkennung von Dickdarmkrebs.
Virtuelle Techniken
Hierunter versteht man den Einsatz von Computern zur Simulation der Darstellung vom Inneren des Menschen und von Eingriffen in den menschlichen Körper. Die rasante Entwicklung in der Medizintechnik ermöglicht immer präzisere Blicke ins Innere des Menschen. Durch Image Fusion werden Bilder aus verschiedenen Modalitäten übereinander gelegt. Computer errechnen aus den gemessenen Daten die Bilder aus dem Körperinneren. Kleinste Strukturen können hoch aufgelöst und in kurzer Zeit in 3-D-Rekonstruktionen sichtbar gemacht werden. In vielen Fällen kann heute schon ganz auf risikoreiche, invasive Eingriffe und Verfahren (z. B. Herzkatheter oder Gewebeentnahme) in den Körper verzichtet werden. Beispiele für virtuelle Techniken in der Radiologie sind die virtuelle Koloskopie, die virtuelle Bronchoskopie, die MR-Angiographie oder auch die MR-Spektroskopie der Prostata.
Vorsorge
(Prophylaxe oder auch Prävention P wie Prävention) Maßnahmen zur Vorbeugung von Erkrankungen. Ein klassisches Fachgebiet der Medizin, welches sich fast ausschließlich mit Vorsorge und Vermeiden von Erkrankungen befasst, ist z. B. die Arbeitsmedizin.

W

Weiche Strahlung
Bezeichnung für Röntgenstrahlung mit Erzeugungsspannung unter 100 kV.
Wohl des Patienten
Ziel der Bemühungen der Radiologen ist es, die Gesundheit ihrer Patienten möglichst lange zu erhalten, Krankheiten möglichst früh zu entdecken und möglichst wirkungsvoll und nachhaltig zu therapieren. Doch nicht alles, was die Diagnosetechnik heute schon bietet, kann der Patient bekommen, da die Krankenversicherungen nicht in der Lage sind, den vorhandenen medizinischen Fortschritt zu bezahlen. Durch die Überalterung unserer Gesellschaft wird das Problem in den nächsten Jahren sicher nicht kleiner. Die Konsequenz für Sie ist, dass Sie Ihre Gesundheit mehr und mehr selbst mitfinanzieren müssen, die Konsequenz für die niedergelassene Radiologie ist, dass wir weiterhin den Beweis antreten werden, dass wir mit nur 3% der Gesundheitskosten einen hohen medizinischen Nutzen produzieren können zum Wohle der Gesellschaft und des einzelnen Patienten.
www.radiologie.de
www.radiologie.de

X

X-Strahlen
ursprünglich von W. C. Röntgen gewählte, in vielen Ländern noch übliche Bezeichnung für die von ihm entdeckte u. später nach ihm benannte Röntgenstrahlung.
Xeroradiographie
auch Xeromammographie; Alternative zur herkömmlichen Röntgenuntersuchung. Die Röntgenbilder werden auf Fotopapier entwickelt und können ohne Hilfsmittel betrachtet werden.

Z

Zukunft der Radiologie
Ende 2004 initiierte das Radiologienetz das Zukunftsprojekt Radiologie 2020 mit der Absicht, methodisch abgesicherte und rational nachvollziehbare Aussagen über die mögliche Entwicklung der Radiologie in Deutschland in den nächsten 15 Jahren zu formulieren. Dazu wurden sowohl das Umfeld der Radiologie (Politik und Gesellschaft, Gesundheitswesen) als auch die Radiologie im engeren Sinne (Medizintechnik, Medizin) einer prospektiven Untersuchung unterzogen. Im Verlauf des Projektes wurden 10 Thesen aufgestellt und mit Radiologie-Experten aus Universitäten, Krankenhäusern, Praxen, Politik und Industrie weiter vertieft. Auf einem Workshop in Heidelberg berieten 20 hochkarätige Experten die Thesen und ermöglichten die weitere Anpassung. Ziel war es, den derzeitigen‚ "state of the art'' der Zukunftsforschung im Bereich Radiologie zusammenzufassen und allen Beteiligten zu helfen, die Zukunft der Radiologie aktiv mitzugestalten. Siehe auch Flyer - Executive Summary.
Zyste
ein durch ein Epithel (Häutchen) abgeschlossener Gewebehohlraum, der aus mehreren Kammern bestehen kann und einen flüssigen Inhalt besitzt. Die Zyste kann verschiedene Ursachen haben und die Flüssigkeit in ihr Gewebswasser (interstitielle Flüssigkeit), Blut oder Eiter sein.
Zytostatika

natürliche od. synthetische Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen. Sie werden vor allem zur Behandlung von Krebs eingesetzt.

Zählrohr
Detektor zum Nachweis und zur Messung ionisierender Strahlung.