Kontrastmittel im Konventionellen Röntgen

Bei einigen Untersuchungen ist es notwendig, Ihnen ein Kontrastmittel zu geben. Durch Kontrastmittel entstehen künstliche Kontraste auf dem Röntgenbild. Mit Hilfe dieser Kontrastmittel lassen sich Hohlorgane wie der Magen-Darm-Trakt, die Gallenwege oder Blutgefäße deutlicher hervorheben und besser untersuchen. Kontrastmittel sind notwendig, um die Dichte bestimmter Strukturen zu erhöhen und diese dadurch deutlicher sichtbar zu machen. Dies wird dann auf dem Röntgenbild als Schwarzweiß-Kontrast dargestellt.
Kontrastmittel werden entweder getrunken bzw. geschluckt oder über eine Vene gespritzt. Sehr selten werden Kontrastmittel auch direkt in ein Gelenk oder ein Gangsystem wie z. B. bei der Konventionellen Speicheldrüsenuntersuchung oder das Brustdrüsengangsystem eingespritzt.

Kontrastmittel in die Armvene spritzen:
Im Allgemeinen werden die modernen jodhaltige Kontrastmittel gut vertragen. Wird das Kontrastmittel gespritzt, erleben Sie oft ein Wärmegefühl, mitunter auch einen metallischem Geschmack im Mund. Beides ist harmlos und verschwindet nach wenigen Minuten. Einige Menschen reagieren jedoch überempfindlich auf die Kontrastmittelgabe. Dann kann es zu allergieähnlichen Reaktionen und Kreislaufreaktionen kommen.

Viele der, bei einer Röntgenuntersuchung verwendeten, Kontrastmittel enthalten Jod. Sollten Sie eine Allergie auf jodhaltige Stoffe haben, müssen Sie dies vor der Untersuchung unbedingt angeben. Sollten Sie eine bekannte Überfunktion der Schilddrüse haben, müssen Sie dies ebenfalls angeben. Der Arzt wird dann Alternativen mit Ihnen besprechen.

Was passiert, wenn ich allergisch auf jodhaltige Kontrastmittel bin?
Falls Sie allergisch auf das jodhaltige Kontrastmittel reagieren, kann es zu Reaktionen kommen. Zu nennen sind unter anderem: Brechreiz, Juckreiz, Hautausschlag und ähnliche leichte Reaktionen. Sie klingen in den meisten Fällen von selbst ab und bedürfen keiner weiteren Behandlung.
Extrem selten sind schwere allergische Schockreaktionen. Sie erfordern eine stationäre Behandlung und können zu bleibenden Schäden (z.B. Nierenversagen, Nervenlähmung) führen. Teilen Sie vor der Untersuchung bitte unbedingt mit, wenn bei Ihnen Kontrastmittel-Unverträglichkeiten, Asthma oder Heuschnupfen bekannt sind. Durch geeignete Medikamente kann einer allergischen Reaktion vorgebeugt werden.
Melden Sie bitte, wenn Sie während der Untersuchung etwas Außergewöhnliches an sich bemerken wie z.B. einen plötzlichen Niesreiz, Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit.
Nach einer Untersuchung mit Kontrastmittel ist es ratsam, viel zu trinken. Dadurch wird die Ausscheidung des Kontrastmittels beschleunigt. Ältere Patienten und solche mit Herz- und Kreislauferkrankungen sollten dies aber nur zurückhaltend betreiben und gegebenenfalls den Arzt fragen.

Wo bleibt das Kontrastmittel?
Das Kontrastmittel in der Blutbahn wird innerhalb von 15-30 Minuten über die Nieren ausgeschieden. Problematisch kann es werden, wenn die Nierenfunktion gestört ist. Das einfachste Zeichen hierfür ist ein veränderter Laborwert, der sogenannte Kreatininwert. Er wird häufig vor der CT-Untersuchung erfragt.

Bariumhaltige Kontrastmittel, die der Patient getrunken hat oder als Einlauf zur Anwendung kamen, werden über den Darm ausgeschieden.

Wenn vor der Röntgenuntersuchung sichergestellt ist, dass Sie Kontrastmittel bekommen, sollten Sie nüchtern zur Untersuchung kommen. Das bedeutet für Sie, dass Sie 4 Stunden vorher nichts essen dürfen. Der Grund: Bei einer, allerdings seltenen, Überempfindlichkeitsreaktion auf jodhaltige Kontrastmittel, kann es zum Erbrechen kommen. Das Einatmen des sauren Magensaftes kann zu starken Schädigungen der Lungen führen. Es handelt sich hier um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Folgende Organsysteme lassen sich durch den Einsatz von Kontrastmittel beurteilen:

  • Verdauungsapparat, wie Magen und Darm
  • Gallenblase und Gallenwege
  • Nieren und ableitende Harnwege
  • Fisteln
  • Gefäße (Venen, Arterien)

Sowie seltener

  • Rückenmarkskanal
  • Gelenke
  • Lymphbahnen
  • Tränenwege