Offene MRT-Geräte

Einige Patienten sind beunruhigt, weil sie während der MRT-Untersuchung still in einem Untersuchungstunnel liegen müssen. Die Unruhe und Angst von Patienten können sich auf die Bildgebung und damit auch auf die Diagnose auswirken. Manchmal müssen Untersuchungen abgebrochen oder wiederholt werden.

Um dem entgegenzuwirken, haben die Hersteller die Geräte weiterentwickelt. Es gibt leisere Geräte (Silent Scan/MRT), damit das MRT typische Klopfen als weniger bedrohlich wahrgenommen wird, es gibt Geräte mit einem größeren Tunneldurchmesser, damit die „Röhre“ nicht mehr als solche empfunden wird. Des Weiteren bieten Hersteller seit mehreren Jahren Geräte in offener Bauweise an, welche seitlich nicht geschlossen sind. Das ermöglicht freie Sicht für die Patienten während der Untersuchung und auch eine komfortablere Lagerung bei diversen Untersuchungen, was die Angst der Patienten deutlich verringern und so auch zu besseren Ergebnissen führen kann.

Darüber hinaus verfügen offene MRT-Geräte über einen leichteren Zugang zum Patienten und ermöglichen hierdurch z.B. Ope­ra­tio­nen un­ter Kern­spin-Kon­trol­le oder Un­ter­su­chun­gen von Ge­len­ken in be­son­de­ren Stel­lun­gen. Besonders dezentrale Anatomien wie Hüfte, Schulter, Ellenbogen und Handgelenk profitieren davon und entlasten zudem schmerzgeplagte Patienten dank einer bequemeren Lagerung.

Viele Patienten mit Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen, umgangssprachlich Platzangst), mit großem Körpervolumen oder auch Kinder und Angstpatienten fragen zunehmend Untersuchungen in offenen Geräten nach.

Die Bildqualität der offenen Geräte ist in Fachkreisen umstritten. Allerdings gibt es technische Fortschritte und damit eine Annäherung an die Bildqualität geschlossener Geräte. Das stärkste offene System in der Radiologie ist zurzeit ein MRT-Gerät mit 1,2 Tesla Feldstärke. Die Qualität der Aufnahmen in diesem Gerät kann laut Aussagen von Radiologen in unserem Radiologienetz mit der eines geschlossenen Geräts der Feldstärke 1,5 Tesla verglichen werden. Das ist zurzeit der Standard in einer niedergelassenen Praxis und für die allermeisten Untersuchungen ausreichend.