Step 3: Wartezeit

“Der nächste bitte” wäre ich! Warum kommt ein anderer vor mir dran? Es kann vorkommen, dass ein Patient, der eigentlich nach Ihnen die Praxis betreten hat, plötzlich vor Ihnen aufgerufen wird. Was ist die Ursache? Hinter den vielen Kabinentüren, die Sie vom Wartezimmer aus sehen können, verbergen sich unterschiedliche medizintechnische Geräte. Geräte, wie z.B. Computer- und Kernspintomograph, Mammographie, Bucky-Röntgentisch oder Durchleuchtungsgerät. Jedes der Geräte hat seine eigene Patientenbelegung oder auch Belegungsdauer. Daher kommt es sehr häufig vor, dass die Patienten nicht in der Reihenfolge ihrer Ankunft im Wartezimmer aufgerufen werden, sondern eben in Abhängigkeit der bevorstehenden Untersuchung am jeweiligen Gerät....

“Der nächste bitte” wäre ich! Warum kommt ein anderer vor mir dran?
Es kann vorkommen, dass ein Patient, der eigentlich nach Ihnen die Praxis betreten hat, plötzlich vor Ihnen aufgerufen wird. Was ist die Ursache?

Hinter den vielen Kabinentüren, die Sie vom Wartezimmer aus sehen können, verbergen sich unterschiedliche medizintechnische Geräte. Geräte, wie z.B. Computer- und Kernspintomograph, Mammographie, Bucky-Röntgentisch oder Durchleuchtungsgerät. Jedes der Geräte hat seine eigene Patientenbelegung oder auch Belegungsdauer. Daher kommt es sehr häufig vor, dass die Patienten nicht in der Reihenfolge ihrer Ankunft im Wartezimmer aufgerufen werden, sondern eben in Abhängigkeit der bevorstehenden Untersuchung am jeweiligen Gerät.

Was macht der Radiologe im Hintergrund?

In vielen radiologischen Praxen gibt es unterschiedliche Warte- und Zwischenwartebereiche. Normalerweise müssen Sie vor und nach der Untersuchung einige Zeit warten. Für Sie als Patient ist nicht immer ersichtlich, was genau Ihr Radiologe während Ihrer Wartezeit im Hintergrund macht. Daher versuchen wir hier eine vereinfachende Prozessbeschreibung der medizinischen Arbeit des Radiologen:

Indikationsüberprüfung und Anamnese

Auf dem Überweisungsschein, den Ihnen Ihr überweisender Arzt ausstellt, ist ein abklärungsbedürftiger Befund vermerkt, der vom Radiologen mit einer vom behandelnden Arzt vorgegebenen Untersuchung (Zielauftrag) überprüft oder in freier Methodenwahl abgeklärt werden soll. Ihr Radiologe wird als Ihr Arzt diese sogenannte Indikation überprüfen, d.h. fragen, ob die vorgegebene Mittelwahl für den Verdacht die richtige bzw. angemessene ist. Wendet er (Röntgen-) Strahlen an, muss er die Indikation sogar gemäß Röntgenverordnung rechtfertigen. Dazu kann auch eine erneute Anamneseerhebung („Wo, wie und wann tut es Ihnen denn genau weh?“) sinnvoll sein, auch weil ein Radiologe aufgrund der Ausbildung und Tätigkeit oft eine andere, komplementäre Sichtweise hat als Ihr behandelnder Arzt. Nach diesem Prozessschritt wird er Ihre Untersuchungsstrategie festlegen.

Voraufnahmen und -befunde

Mit Ihrer Anmeldung fordert Ihr Radiologe insbesondere bei Verlaufsuntersuchungen Ihre Voraufnahmen und –befunde aus seinem Archiv an, um die aktuelle Untersuchung mit den Voraufnahmen vergleichen zu können. Hat er ein PACS (= computergestütztes Bildarchivierungssystem), kann er die Voraufnahmen am Vorabend der Untersuchung aus dem Langzeitspeicher laden lassen. Sofern Sie noch nicht sein Patient waren, bringen Sie Ihre Voraufnahmen und –befunde mit.

Geräteeinstellungen und Arbeitsanweisungen

Ihr Radiologe muß der MTRA (med.-technische Röntgenassistentin) die Untersuchungsstrategie angeben, damit das Gerät und Patient entsprechend vorbereitet oder Protokolle für typische Untersuchungsabläufe eingestellt werden. Dazu muss er auch die Strahlen- bzw. Magnetfeldstärke und –tiefe vorgeben, um insbesondere ein optimales Signal-Rausch-Verhältnis zu erzielen.

Befundung

Aus Sicht des Außenstehenden beginnt Ihr Radiologe nun mit seiner Haupttätigkeit, der Befundung oder Diagnosestellung. Neben den Aufnahmen aus der Untersuchung zieht er dazu eventuelle Voraufnahmen und –befunde heran und die Ergebnisse seiner Anamnese. Er analysiert die Aufnahmen in den Schaukästen mit der Lupe oder am Befundungsmonitor mit allen Möglichkeiten der digitalen Bildverarbeitung. Er markiert und vermisst fragliche Bilddetails. Bei unklaren Befunden befragt er in der Gemeinschaftspraxis einen Kollegen gemäß des Vier-Augen-Prinzips oder recherchiert in der Literatur, in eigenen Fallsammlungen oder in Referenzdatenbanken im Internet. Ist er teleradiologisch verbunden, kann er auch auf elektronischem Wege einen Fachkollegen außerhalb der Praxis um Rat fragen (Expertenkonsil) oder mit Ihrem behandelnden Arzt eine Befundbesprechung abhalten. In Krankenhäusern werden schwere oder unklare Fälle in interdisziplinären Besprechungen besprochen, insbesondere dann, wenn ein Eingriff vor- oder nachbereitet werden soll. Handelt es sich um einen Notfall, kann Ihr Radiologe auch direkt einen Krankentransport anordnen und die Krankenhausärzte detailliert vorinformieren.

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